Weihnachtslieder „Alle Jahre wieder“ erklingt aus 2000 Kehlen

Krefeld · Zum vierten Mal hatte der Krefelder Rennclub zum Weihnachtslieder-Singen eingeladen. Viele Besucher kamen geschmückt auf die Rennbahn.

 Rund 2000 Menschen sind zum Krefelder Weihnachtssingen gekommen.

Rund 2000 Menschen sind zum Krefelder Weihnachtssingen gekommen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Weihnachtliche Klänge und Gesänge schallen weit über das schöne Gelände der Rennbahn hinweg. Angelockt von der heimeligen Atmosphäre stimmen sich die Besucher auf das Fest der Feste ein. Zum vierten Mal hat der Krefelder Rennclub zur beliebten Open-Air-Veranstaltung eingeladen. Es ist proppenvoll auf der Tribüne und dem grünen Hügel davor, bis nahe an die geschmückte Bühne heran. Gemeinsames Singen verbindet; ganz besonders zur Weihnachtszeit. Aus mehr als 2000 Kehlen klingt es wie mit einer Stimme: „Alle Jahre wieder. . .“ Gänsehautgefühl pur.

„Wir wollten eine emotionale Veranstaltung schaffen und es jedem ermöglichen, mit uns das Weihnachtsfest einzuläuten. Deshalb wird kein Eintritt erhoben“, erklärt Tania Cosman, Marketingfrau des Vereins, die die Veranstaltung gemeinsam mit Rennclub-Vizepräsident Denis Hartenstein ins Leben gerufen hat. „Es ist schön, wenn junge Menschen und Familien den Weg zu uns in den Stadtwald finden, zusammenrücken und in der meist hektischen Zeit entschleunigen. Es ist uns eine Herzensangelegenheit.“

Jeder Besucher bekommt eine Becherkerze und ein Liederheft

Die Menschen nehmen das Weihnachtssingen gerne an. Die Tribüne ist adventlich rot angestrahlt. Alle bekommen eine Becherkerze und ein Liederheft. Viele haben Decken dabei. Der Duft nach Glühwein und Waffeln weht aus den Buden herüber.

Es ist ein ganz besonderer Tag für Nora Ostendorf. Sie feiert ihren 40. Geburtstag, trägt eine Lichterkette um den Hals und ist über die Aufmerksamkeiten von Familie und Freunden etwas sprachlos. „Ich bin überrascht worden“, erzählt sie. „Es ist der Wahnsinn. 20 Leute wollen kommen. Meine Mutter Margit Giesbert hat Taschen mit Keksen und Sekt dabei, mein Mann hat das lange geplant.“

Stefan von der Hocht hat den Besucher mit der wohl weitesten Anreise von allen dabei: „Sebastian Fechter ist aus Namibia gekommen, wo meine Tochter Chiara eine Zeitlang auf der Farm verbracht hat. Wir wollen ihm zeigen, wie schön die Veranstaltung auf der Rennbahn ist.“ Fechter hat mit den Liedern keine Probleme: „Die singen wir in Namibia auch – bei 35 Grad Celsius. Es ist das erste Mal, dass ich Weihnachten in Deutschland bin.“

Joachim Hüpkes und Andreas Baumann freuen sich auf das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ und haben auch Besuch und Freunde mitgebracht. „Wir wollen uns hier auf Weihnachten einstimmen“, sagen sie und deuten auf eine Frau in ihren Reihen: Gurli Grüner stammt aus Dänemark, wohnt zwar jetzt in Heidelberg, pflegt aber die Tradition ihrer Kindheit: „Wir fassen uns an den Händen, laufen am Heiligen Abend immer schneller um den Weihnachtsbaum herum und singen dabei übersetzt: ,Weihnachten dauert bis Ostern`, bis keiner mehr laufen und singen kann.“

Gabi Rath-Bushuven ist mit Tochter Ina und deren Verlobtem Stefan Thörner gekommen. Stilecht in Nikolausmützen wärmen sie sich die Hände an der Becherkerze. „Für mich ist das Weihnachtssingen die beste Einstimmung in die Feiertage. Ich bin zum vierten Mal hier, mit Freude.“ Sie findet: „Die Menschen finden etwas, was ihnen früher die Kirche gegeben hat: Zusammengehörigkeit. Das Gesangsheft hebe ich auf für den Weihnachtsabend zu Hause.“

Otti Rabbels steht mit Familie und Freunden auf der Tribüne. „Wir finden es schön und mit dem warmen Schein der Kerzen sehr stimmungsvoll hier. Die Kinderchöre singen und der Oberbürgermeister liest die Weihnachtsgeschichte.“ Enkel Anton (6) ist sicher, dass ihm das Christkind etwas unter den Tannenbaum legt, denn er sei lieb gewesen, findet er.

Tania Cosman zieht das Fazit: „Wenn die Besucher später mit ihren Kerzen durch die Dunkelheit nach Hause gehen, können sie sagen: ,Jetzt ist Weihnachten`.“

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