Weihnachts-ABC Wie Beschäftigungstherapie am Festtisch

R wie Raclette An den Feiertagen zum Jahresende sind die Tischgrills beliebt wie nie.

 Ein Klassiker an Feiertagen: das Raclette.

Ein Klassiker an Feiertagen: das Raclette.

Foto: dpa-tmn/Franziska Gabbert

Ja, ich weiß, Weihnachten steht vor der Tür. Aber auch mit dem Thema Silvester sollten wir uns schon mal beschäftigen. Und beschäftigt haben wir uns doch schon längst alle damit, oder? Die erste Anfrage, was man denn so am Silvesterabend vorhat, kommt doch gefühlt schon Ende August. Und viel später sollte man in einigen Lokalitäten auch nicht reservieren. Sonst sind schon alle Tische weg.

Aber vielleicht feiern Sie auch lieber zu Hause, ganz klassisch mit Bleigießen und Fondue. Oder wahlweise Raclette. Letzteres ist eine abendfüllende Beschäftigungstherapie von besonderer kulinarischer Raffinesse – und gewonnen hat am Ende derjenige, der die wildesten Kreationen ins Pfännchen gebracht hat und es trotzdem vermeiden konnte, sich über Stunden bis Mitternacht ins Suppenkoma zu mästen. Auch an Weihnachten hat das Raclette bei einigen Familien Tradition und wird für die Feiertage am Ende des Jahres aus dem Keller geholt.

Einschlägige Kochzeitungen geben ja in den Wochen vor Weihnachten und Silvester zahlreiche Tipps, was man sich da so Ausgefallenes zusammenstellen könnte. Aber am Ende garen dann doch kleingeschnittene Pilze und Kartoffeln unter der Käsescheibe, vielleicht auch Garnelen mit Mais und Ananas. Oder Hähnchengeschnetzeltes mit Oliven und Thunfisch. Je nach Uhrzeit. Dank der fünf bis 15 angebotenen Soßen, schmeckt es trotzdem.

Immer beliebter wird ja auch dieses „Wintergrillen“. Das sind diese Events, die man sich vorher so unheimlich gemütlich ausmalt. Vor dem inneren Auge sieht man sich selbst, wie man mit Schal und Mütze, einen Glühwein – oder noch hipper: Glüh-Gin – in den behandschuhten Händen, in einem frostigen, bunten, glitzernden Garten steht, vielleicht sogar um eine Feuer-Tonne, und an Stockbrot und Würstchen knabbert. In Wahrheit trotzt man dann eine Stunde lang im Halbdunkel dem Nieselregen und der Kälte und danach leisten nur noch die Raucher dem bemitleidenswerten Grillmeister Gesellschaft, während der Rest der Gäste das Grillgut doch lieber drinnen im Warmen zu sich nimmt.

Das ist dann schon mal ein Vorgeschmack auf das Silvesterfeuerwerk: Um Mitternacht strömen alle nach draußen und stoßen euphorisiert auf das neue Jahr an. In der nächsten Stunde dann ist der eine Teil bereits mit Bleigießen und Neujahrs-Whatsapp-Nachrichten beschäftigt, während die Hardcore-Raketenfreunde draußen Batterie um Batterie in den Himmel jagen, bis sie vor lauter Feinstaub kaum noch die Terrassentüre wiederfinden.

Nein, nichts ist besser als der „Abend zu zweit“, weil „Silvester gar nicht so unser Ding ist“, und „die meisten Silvester-Partys am Ende eh nie so richtig gut waren“. Die enden nach drei Runden „Risiko“ und einer Stunde Live-TV-Übertragung der Silvesterparty am Brandenburger Tor mit DJ Bobo und Frank Zander mit einem leidenschaftlichen Kuss zum Jahreswechsel – und einem ausgeschlafenen, katerfreien Start in den Tag am Neujahrsmorgen.

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