Konzert mit einem speziellen Klang

Oakville Singers präsentieren beim Auftritt mit dem befreundeten Dionysius-Chor eine besondere englische Note.

Konzert mit einem speziellen Klang
Foto: Dirk Jochmann

Cracau. „Wir haben inzwischen sogar schon gemeinsam ein Freundschaftsschloss an eine Brücke in Worcester gehängt“, erzählen die beiden Sängerinnen Birgit Kaltenmeier vom Dionysius-Chor und Judith Grubb von den Oakville Singers aus der englischen Grafschaft Worcestershire. Trotzdem wackelte der gemeinsame Auftritt in der Friedenskirche lange. Denn im März dieses Jahres verstarb der Gründer und Chorleiter des Krefelder Chors, Hans-Jörg Böckeler. Doch unter der Leitung seiner Tochter Christiane konnte der Dio-Chor dann die gemeinsame Tradition ohne Unterbrechung weiter pflegen.

Der Anteil des englischen Chors im Programm des Konzerts „Lights of Love“ fällt etwas größer aus. Unter der Leitung von Ivan Oliver geben die Mitglieder einen Einblick in zeitgenössische Kirchenmusik vorwiegend englischer Komponisten, aber auch Klassiker tragen sie vor. Nach einem Einstieg mit „The Lord is my Sheperd“ von Franz Schubert beginnt die musikalische Horizonterweiterung mit Gesängen beispielsweise von Herbert Whitton Sumsion (1899 bis 1995), Geoffrey Burgon (1941 bis 2010) und den hierzulande vertrauteren Komponisten Edward Elgar (1857 bis 1934) und John Rutter (geboren 1945).

Beim Gesang der englischen Gäste fällt auf, dass hier andere Vorlieben bestehen. „Es ist ein spezieller englischer Klang“, weiß Kaltenmeier aus ihren Erfahrungen zu berichten. „Die Stimmen sind höher, man legt Wert auf einen engelsgleichen Klang.“ Das kann auch seine Tücken haben, wenn frau mit leisen Tönen beginnen muss. Im zweiten Teil des Konzerts bieten die Krefelder den „kontinentalen“ kräftigeren und homogeneren Klang in ihren Interpretationen. Einen dritten Teil präsentieren wieder die Oakville Singers mit einem großen Spektrum — einem Kanon von Pachelbel aus dem 17. Jahrhundert bis zu Leonard Cohen („Hallelujah“) und der Band Queen mit der „Bohemian rhapsody“.

Gemeinsam singen beide Chöre unter dem englischen Dirigenten den Song „Sing Praise“ von Penn und bieten somit einen eher leisen wie stimmungsvollen Ausklang — auch diesen am Flügel von Victoria Barlow begleitet und unterstützt von Alisson Hand mit der Klarinette.

Das deutsch-englische Publikum ist begeistert und erklatscht sich mit stehendem Applaus eine Zugabe, die nur die Wiederholung des letzten Stückes sein kann, da es in diesem Konzert als einziges beide Chöre gemeinsam singen.

Geselligkeit und wohlverdiente Stärkung warten dann auf die Sänger im Kulturpunkt Friedenskirche. Dabei schwelgen alle in Erinnerungen an gemeinsame Auftritte und plant neue. Für die Oakville Singers ist mit dem Auftritt in der Friedenskirche ihre Rheinland-Tournee keinesfalls beendet. Sie haben als Prinzip bei ihren Reisen, jeden Tag in einer anderen Kirche zu singen. So stehen dann weitere Auftritte in Köln und Bonn auf dem Programm, bevor man sich vor der Heimreise noch einen Krefeld-Tag gönnt. Bei ihren Aufenthalten im Rheinland genießen sie die Gastfreundschaft der Krefelder Chormitglieder. Schließlich sind da im Laufe der rund zehn Jahre gemeinsamen Singens zahlreiche Freundschaften entstanden.

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