König-Palast: Fünf Jahre Kampf ums Image

Bei 220 Veranstaltungen kamen 750.000 Besucher. Paul Keusch ist mit der Entwicklung des König-Palastes zufrieden.

Krefeld. Fünf Jahre ist das Eröffnungskonzert im König-Palast mit Sarah Connor her - 5.500 Besucher sahen und hörten das Spektakel am 4. Dezember 2004. Seither haben 750.000 Besucher bei 220 Veranstaltungen die Tore an der Westparkstraße passiert - davon 500.000 Eishockey-Fans.

"Wir sind zwar erst fünf, aber schon erwachsen", stellt Paul Keusch fest, der vor knapp vier Jahren als Hallenmanager in Krefeld begonnen hat und seit 1. Januar 2009 Geschäftsführer der Seidenweberhaus GmbH ist. Zeitgleich hat Inge Klaßen die Management-Aufgaben im König-Palast übernommen.

"Wir sind auf die fünf Jahre stolz", sagt Keusch, "wir haben uns ein solides Image erworben." Die Beschwerden aus den frühen Kindertagen hätten sich auf den "Promille-Bereich" reduziert - nicht zuletzt, weil "wir im Köpa und im Seidenweberhaus ein tolles Team haben". Gleichwohl weiß der Seidenweberhaus-Geschäftsführer, dass nicht alle Krefelder den "Palast" auch lieb haben.

"Wir werden da etwas tun, vielleicht mal eine Eis-Disco für alle veranstalten. Nicht hören will der 45-Jährige den ewigen Vorhalt, die Stimmung bei Eishockey-Spielen sei in der alten Rheinland-Halle besser gewesen: "Was ich in der vergangenen Saison bei den drei Play-offs gegen Düsseldorf erlebt habe, das war unbeschreiblich." Jetzt wünscht er den Pinguinen "ein besseres Spiel" - und mehr Präsenz des Eishockey-Sports im Fernsehen.

Immerhin 150 der 220 Veranstaltungen in den vergangenen fünf Jahren waren Eishockey-Spiele - und der KEV ist Hauptmieter im Köpa. Der eine hängt am Nabel des anderen. Finanziell kommen Seidenweberhaus und Palast, der noch fünf Jahre den Namen der Duisburger Bierbrauer tragen wird, in ruhigere Fahrwasser.

Für das Geschäftsjahr 2009 rechnet Keusch mit einem Verlust von "nur" noch 2,8 Millionen Euro (2008: 3,4 Millionen). Davon entfallen 2,2 bis 2,3 Millionen auf die Arena. "Davon allerdings sind zwei Millionen Pachtzahlungen an die Bau GmbH."

Dieser Kapitaldienst läuft noch 25 lange Jahre. Für Keusch ist es keine Frage, dass sich "eine Stadt von 240.000 Einwohnern eine Halle leisten muss." Nur hätte man den Bürger von Anfang an reinen Wein einschenken müssen, dass eine derartige Veranstaltungshalle nur ein Verlustgeschäft werden kann. "Das ist überall so", weiß Keusch. Sein Ziel ist es, bei 40 Großveranstaltungen als Vermieter aufzutreten - so wie auch bei der Schwanensee-Aufführung am 2. Januar.

"Ich verbrenne doch keine Steuergelder durch riskante Veranstaltungen", gibt sich Paul Keusch weiterhin vor vorsichtig. Und so beträgt die Forderung an den Schlagerbarden Heino wegen des Konzertausfalls 2007 nur einen gerade fünfstelligen Betrag. "Die Sache ist auf dem Klageweg."

Gewinnen will der Köpa erneut eine Box-Veranstaltung mit dem Haus Universum: "Wenn nicht nächstes, dann übernächstes Jahr". Auch an einem Rockkonzert "bastelt" Paul Keusch, der nach wie vor die Akquise für die Arena macht. "Aber für richtig große Events ist der König-Palast zu klein."

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