Kockel-Überfall: Polizei wertet die Videos aus

Verein und Königsburg zeigen sich entsetzt. Die Polizei hat die Schwere zunächst anders eingeschätzt.

Krefeld. Der KFC Uerdingen hat entsetzt auf die Nachricht von dem brutalen Überfall auf Torhüter Ronny Kockel reagiert: Die Verantwortlichen des KFC Uerdingen sowie Spieler und Betreuer sind zutiefst erschüttert und wünschen Ronny Kockel baldige Genesung“, sagte Geschäftsstellenleiter Gerald Judenau, der den Torhüter am Montag in der Klinik besucht hat.

Kockel war bei einer Schlägerei in der Diskothek Königsburg am Samstag gegen 4.15 Uhr ist der Torhüter des KFC Uerdingen, Ronny Kockel, schwer verletzt worden. Nase und Kiefer des 35-Jährigen sind gebrochen, Kockel noch am Samstag operiert. Zudem erlitt er Prellungen am Oberkörper. Lebensgefahr habe zu keinem Zeitpunkt bestanden. Der Auslöser der Auseinandersetzung blieb bis Montagabend unklar.

Die Polizei war zunächst von einer leichten Körperverletzung ausgegangen, „wie sie in Krefeld sehr häufig vorkommt“, so Polizeisprecher Wolfgang Weidner, und informierte die Öffentlichkeit zunächst nicht über den Vorfall. „Die Beamten vor Ort erfuhren von einem Schlag ins Gesicht“, berichtete Weidner. Erst in der Klinik habe sich die Schwere der Verletzungen gezeigt.

Von vier Personen, die von Kockel vor der Türe der „Burg“ als Täter benannt wurden, seien die Personalien aufgenommen worden. Sie bestritten jedoch, beteiligt gewesen zu sein. Die Polizei sichtet seit Montag die Videoaufnahmen, die von Überwachungskameras im Umfeld der Disko gemacht worden sind. Zeugen können sich unter Telefon 02151/634-0 melden.

Laut Christian Holzapfel, Betriebsleiter der Königsburg, hat sich die Schlägerei in der Hauptarea in der Nähe des Pools ereignet. „So schwere Verletzungen bei einer Schlägerei haben wir in den vergangenen zwei Jahren nicht gehabt“, sagte Holzapfel. Er bedauert, dass Kockel, der in der Nacht voll ansprechbar gewesen sei, nicht direkt mit dem Sicherheitspersonal die Täter in der Disko suchen wollte. Holzapfel: „Wir sind an einer Aufklärung interessiert, auch um Hausverbote erteilen zu können.“

Kockel ist seit 2009 beim KFC beschäftigt und war zuletzt nur dritte Wahl. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus und wäre wohl nicht verlängert worden.

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