Krefeld Kloster an der Hülser Straße wird definitiv abgerissen

Die katholische Gemeinde bleibt interessiert, das Gelände nach Abriss von Siempelkamp zurückzukaufen. Gerade beginnen die Umbauarbeiten an der Grabeskirche.

Krefeld: Kloster an der Hülser Straße wird definitiv abgerissen
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Das Kapuzinerkloster an der Hülser Straße wird abgerissen. So viel steht fest, auch wenn die Gespräche zwischen Vertretern der Firma Siempelkamp als der jetzigen Besitzerin des Grundstücks und der Gebäude und den Sprechern der katholischen Pfarre Heiligste Dreifaltigkeit als den Verantwortlichen für die geplante Grabeskirche in der ehemaligen Klosterkirche St. Elisabeth von Thüringen weiterlaufen.

Denn der Kirchenvorstand sei grundsätzlich an dem Rückkauf eines Teils der Fläche, auf der die einst von den Inrather Mönchen genutzten Gebäude um den ehemaligen Kreuzgang und Innenhof stehen, interessiert, berichtet der für die Grabeskirche zuständige Pfarrer Klaus Stephan Gerndt. Übernehmen wollen würde sie aber nur das Areal, nicht die seit vielen Jahren leerstehenden Klosterflügel.

Es gibt inzwischen einen Vorentwurf der Grabeskirchen-Architekten Willi Theelen und Monika Aulbur, der bis zu 2000 neue Urnengrabstätten sowie Büros vorsieht. Allerdings eben nicht, wie es zwischendurch in Gedankenspielen einmal denkbar schien, in Teilen des Klosters. „Erhalten bliebe nur der Innenhof, der auch schon den Mönchen zur Ruhe gedient hat“, erklärt Gerndt. Der Vorentwurf ist nun Teil einer planrechtlichen Bauvoranfrage, die derzeit von der Stadt geprüft wird. Sie soll klären, ob ein neuer Kreuzgang errichtet werden dürfte.

„Nur wenn wir das Objekt bauen dürfen, ist ein Rückkauf des Grundstücks sinnvoll“, so Gerndt, der betont, dass nach einer entsprechenden Entscheidung der Verwaltung auch noch durch die diözesane Kunstkommission geprüft werden müsse. Und selbst wenn beide Institutionen die Pläne bejahen sollten, heißt das laut Gerndt „nicht, dass wir direkt bauen — wir müssen jetzt erst einmal die Kirche fertig bekommen und dann finanziell sehen, wie es läuft, wir sind mit dem Durchrechnen für den Innenhof noch nicht fertig“.

Dafür geht es mit der Grabeskirche voran. Ganz frisch ist die Baugenehmigung da. Seit Montag sind die Mitarbeiter einer Viersener Gerüstbau-Firma an der Front von St. Elisabeth und der Seite zum Mönchsfriedhof im Einsatz. Danach wird zuerst am Dach und am Blitzschutz gearbeitet und gleichzeitig werden auf der Innenhofseite Mauerfugen neu gefüllt.

Am Turm an der Kirchenrückseite, in dem auch das Treppenhaus ist, sollen fast 40 Fenster ersetzt werden. Die Fensterbauer haben bereits alles vermessen und stellen die Fenster gerade her. Gerndt geht davon aus, dass wahrscheinlich alle Gewerke innerhalb von drei Monaten fertig sein werden.

Mit den für den Innenumbau nötigen Abbrucharbeiten in dem Gotteshaus aus dem Jahr 1951 soll es dann am 4. September losgehen. Der beauftragte Bauunternehmer wird die Kanzel entfernen, Durchbrüche von der Kirche in den Kreuzgang schaffen und dafür sorgen, dass nur noch zwei Niveaus vorhanden sind — eines für den Gottesdienstbereich und eines für das Kirchenschiff. Wenn die Heizungsbauer dann die zusätzlichen Kanäle für die Heizung ergänzt haben, geht es an die neue Bodenplatte, die dem Gewicht der Kuben, in denen die Urnen-Grabstätten untergebracht sind, standhalten muss.

In der Kirche soll Platz für mindestens 2400 Urnen geschaffen werden — mehr als 290 Reservierungen gibt es bereits. Ursprünglich war einmal geplant, die Grabeskirche an Allerheiligen 2016 zu eröffnen, dann an Ostern 2017, dann im Dezember dieses Jahres. Ob dieser letzte Termin zu halten ist, ist aktuell nicht klar. „Eine Veranstaltung an Weihnachten wäre natürlich schön, aber es muss sich in den kommenden Monaten erst noch zeigen, was möglich ist und was nicht“, sagt Gerndt zum jetzigen Stand.

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