AUSBAU Buckelpiste Winnertzweg wird von der Politik vertagt

Kliedbruch · Seit mehr als 30 Jahren wird über den desolaten Zustand diskutiert. Nun soll die Straße ausgebaut werden. Doch der Bauausschuss beschloss die Pläne nicht wie erwartet.

 Für den Winnertzweg hat die Stadt Baukosten von 985 000 Euro errechnet.

Für den Winnertzweg hat die Stadt Baukosten von 985 000 Euro errechnet.

Foto: Lothar Strücken

Nachdem es um mögliche Ausbaupläne für den Winnertzweg wieder ruhig geworden war, hat die Stadt jetzt sowohl einen Zeitplan als auch eine Kostenberechnung vorgelegt. Sie sollten im Bauauschuss am Dienstag diskutiert werden und in der kommenden Woche in der Bezirksvertretung Nord. Doch der Tagesordnungspunkt wurde vertagt. Eine weitere Verzögerung bei einem Thema, das sich seit Jahren zieht.

Bereits acht Monate sind vergangenen, seit die Verwaltung im September angekündigt hatte, dass der Winnertzweg „erstmalig hergestellt“ werden soll. Sprich: Die vor vielen Jahren in dem Wohngebiet nur vorläufig asphaltierte Straße zwischen Minkweg und Hökendyk soll unter anderem einen Gehweg bekommen. In der Vergangenheit viel gefordert, da hier einer der Schulwege zur Bischöflichen Maria-Montessori-Grundschule und -Gesamtschule entlang führt.

Bauarbeiten können eigentlich
im nächsten Jahr beginnen

Nach Einschätzung der Stadt könnten die Bauarbeiten im ersten Viertel des kommenden Jahres beginnen. Allerdings ist nun die politische Entscheidung vertagt.

Seit Jahren ist der Winnertzweg eine Buckelpiste. Die Fahrbahndecke, so sieht auch das aktuelle Urteil der Stadt aus, ist in einem „desolaten Zustand“. Außerdem sind die Straßenränder nicht befestigt. Regen versickert schlecht. Bei Niederschlag wird die Strecke zur Seenlandschaft.

Mehr als 30 Jahre fordern Politiker der Bezirksvertretung Nord, das etwas geschieht. Erst stand die SPD-Fraktion den Christdemokraten in der Bezirksvertretung auf den Füßen, als diese den Vorsitz hatten. Nachdem die SPD den Bezirksvorsitz übernahm, forderte die CDU das gleiche. Umliegende Straßen, die erheblich später angelegt worden waren als der Winnertzweg, wie zum Beispiel der Montessoridyk, waren da bereits vollständig erschlossen.

„Wir haben den Winnertzweg so wie den Schroersdyk damals auf unsere Prioritätenliste genommen“, sagt Ralph-Harry Klaer (SPD) über ein nach der Kommunalwahl 2014 gemeinsam mit Bündnis-Grünen und der Linken festgelegtes Programm. „Und wir wollen nun auch nicht länger warten. Die Pfützen und der Dreck, das ist doch kein Zustand.“

Damit bezieht sich Klaer auf Diskussionen rund um eine Entwicklung auf Landesebene. In Zukunft sollen Anwohner in NRW nämlich nicht mehr in allen Fällen an den Kosten für Straßenbauprojekte beteiligt werden. „Das wird allerdings nur für den Weiterausbau von Straßen gelten“, sagt Klaer, „der Winnertzweg zählt garantiert nicht dazu.“

Das heißt, die Anwohner des Winnertzwegs werden zahlen müssen. „Allerdings sollte das Projekt nicht so technisch schwierig werden wie der Schroersdyk“, sagt Klaer schon einmal vorab. Dort, am Inrath, hatte es wegen der Beteiligung der Anwohner an den Kosten massive Proteste gegeben. „Und auch die Schule wird als Anlieger beteiligt werden.“ Die Stadt hat Kosten in Höhe von 985 000 Euro errechnet. Für Regenwasser sollen neue Abläufe geschaffen werden. Neue Gehwege und Parkstreifen sollen auf beiden Seiten entstehen.

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