OB-Stichwahl Klare Sache: Frank Meyer bleibt Oberbürgermeister von Krefeld

Krefeld · Frank Meyer gewinnt die OB-Stichwahl in Krefeld und bleibt weitere fünf Jahre im Amt.

 Frank Meyer (mit Maske) inmitten seiner SPD-Parteifreunde nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses in der Stichwahl.

Frank Meyer (mit Maske) inmitten seiner SPD-Parteifreunde nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses in der Stichwahl.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Frank Meyer bleibt Oberbürgermeister von Krefeld. Bei der Stichwahl setzte sich der Amtsinhaber von der SPD mit großem Vorsprung gegen Kerstin Jensen (CDU) durch. „Ich bin sehr, sehr glücklich heute Abend“, erklärte Meyer, der sich mit seinen Parteifreunden in der Gaststätte Gleumes getroffen hatte, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Mit 62,4 Prozent der Stimmen lag der Oberbürgermeister nur minimal unter dem Ergebnis, das er 2015 geholt hatte (63,85 Prozent). Sein Abstand zu Jensen betrug satte 15 000 Stimmen. Von einem „historischen Sieg“ sprach denn auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Benedikt Winzen: Noch nie war es einem Sozialdemokraten in Krefeld gelungen, eine zweite Amtszeit als Oberbürgermeister zu erkämpfen. Der Sieg mit komfortablem Vorsprung sei angesichts schlechter Umfrageergebnisse für die SPD im Land aber alles andere als ein Selbstläufer gewesen.

„Das ist ein enormer Vertrauensbeweis“, betonte Frank Meyer. Er sei sehr motiviert für die nächsten fünf Jahre, mit seinem „tollen Team“ die gesteckten Ziele umzusetzen.

Corona-Pandemie als eine Ursache für die Niederlage

Schon früh am Abend hatte Kerstin Jensen ihrem Kontrahenten zum Sieg gratuliert. „Ich bin nicht angetreten, um zu verlieren“, betonte sie. Und anfangs sei sie auch sehr gut in den Wahlkampf reingekommen. Doch die Corona-Pandemie habe dann sicher eine Rolle gespielt, warum es am Ende nicht reichte. Das sah Parteivorsitzender Marc Blondin ganz ähnlich: „Wir haben die richtige Kandidatin gehabt, aber die Zeit hat gegen uns gespielt.“ Kerstin Jensen habe aber einen engagierten Wahlkampf geführt und sich gerade in den vergangenen zwei Wochen noch einmal richtig „reingebissen“. Jensen selbst betonte, ihr Wahlkampf sei „sachorientiert“ gewesen, alles andere entspreche nicht ihrem Naturell. Sie kündigte an, sich nun auf die Arbeit im Stadtrat und in den Fachausschüssen zu freuen.

Die CDU-Führung hatte sich zunächst in die Parteigeschäftsstelle an der Carl-Wilhelm-Straße zurückgezogen, ehe man sich im weiteren Verlauf des Abends zum lockeren Zusammentreffen mit Parteifreunden im Lokal „Dachsbau“ einfand. Mit dabei war auch CDU-Fraktionsvorsitzender Philibert Reuters, der das Ergebnis von Kerstin Jensen „nicht so erschreckend“ fand. „Ein paar Prozentpunkte mehr hätten uns natürlich gutgetan“, räumte er ein. Aus dem bürgerlichen Lager sei aber leider keine Unterstützung gekommen. Er hoffe nun auf eine bessere Zusammenarbeit im neuen Stadtrat.

Kerstin Jensen sollte aus Sicht von Reuters nun Bürgermeisterin und für die nächste Wahl aufgebaut werden. Vor diesem Hintergrund gehe er die kommenden Jahre „mit Optimismus“.

Die Parteispitze der Grünen fand sich schon am Abend im Gleumes ein. Sie war von der SPD eingeladen worden. Nicht vor Ort sein konnte Fraktionschef Thorsten Hansen, der aufgrund eines ausstehenden Corona-Testes in häuslicher Quarantäne weilte. er gratulierte Frank Meyer telefonisch zum Sieg, nannte das Ergebnis von Kerstin Jensen aber auch „sehr respektabel“.

In einer gemeinsamen Presseerklärung gratulierten auch Otto Fricke und Florian-Philipp Ott für die FDP Frank Meyer. Auf ihn komme nun eine große Verantwortung zu. Denn in Krefeld gebe es viel zu tun.

Die Wahlbeteiligung war erneut sehr schlecht. Sie lag am Ende mit 33,4 Prozent unter dem ebenfalls niedrigen Niveau von 2015 (36,7%). „Das hat mich erschreckt“, sagte dazu Marc Blondin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort