Kirche Die Stelle des Superintendenten wird ausgeschrieben

Krefeld · Vom Nebenamt zum Hauptamt: Kamphausens Nachfolger soll sich ausschließlich auf sein Amt konzentrieren.

 Superintendent Burkhard Kamphausen wird zum 1. Juli in vorzeitigen Ruhestand gehen.

Superintendent Burkhard Kamphausen wird zum 1. Juli in vorzeitigen Ruhestand gehen.

Foto: Strücken, Lothar (sl48)

Nach Superintendent Burkhard Kamphausen wird ein hauptamtlich tätiger Geistlicher die Geschicke der 101 000 Christen im evangelischen Kirchenkreis Krefeld-Viersen lenken. Das entschieden am Samstag die Teilnehmer an der Sondersynode in Viersen. 92 von 115 Anwesenden stimmten für das Hauptamt, 22 dagegen, es gab eine Enthaltung. Kamphausen geht zum 1. Juli aus persönlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand. Seine Amtszeit ginge regulär bis 2024. Er hatte als Superintendent gleichzeitig die Kirchengemeinden in Krefeld-Süd geleitet. Das wird nun anders sein.

Bereits zuvor hatte sich in der Diskussion die Tendenz zum Hauptamt abgezeichnet. Bisher nahmen die Amtsträger ihre Aufgaben im Nebenamt wahr, blieben gleichzeitig Pfarrer ihrer Gemeinde, die dafür durch einen anderen Pfarrer vertretungsweise entlastet wurden. Der neue Superintendent könne sich nun mehr allein auf das sehr arbeitsintensive Amt konzentrieren und sich mehr nach außen hin öffnen, hieß es. Dagegen sprach sich die Minderheit dafür aus, dass es schneller gehen könne, einen Würdenträger im Nebenamt zu finden.

Nun sieht das Prozedere wie folgt aus: Die Stelle wird in der Rheinischen Landeskirche — im Gebiet zwischen dem Saarland und Kleve — öffentlich ausgeschrieben. Der knapp zehn Personen starke Nominierungsausschuss wird aus den Bewerbungen Vorschläge erarbeiten. Auf einer weiteren Sondersynode Anfang Juli soll dann gewählt werden. Zu diesem Zeitpunkt scheidet auch Kamphausen aus.

Wann der Superintendent seinen Dienst antreten wird, ist unklar, da es möglich ist, dass beispielsweise Kündigungsfristen einzuhalten sind. Beispiele für hauptamtliche Superintendenten gibt es in Kirchenkreisen wie Solingen und Wuppertal, wo es bereits seit sechs Jahren so geregelt wird.

Pfarrer Burkhard Kamphausen wurde am 6. Januar 2009 als Superintendent eingeführt und im November 2016 in seinem Amt bestätigt. Er ist Pfarrer an der Markuskirche in Krefeld-Fischeln und war vor 2009 bereits acht Jahre als Assessor im Leitungsgremium des Kirchenkreises Krefeld-Viersen, dem Kreissynodalvorstand, tätig.

Kamphausen wurde 1956 in Mönchengladbach-Rheydt geboren, wuchs dort auf und machte sein Abitur. Nach seinem Theologiestudium in Wuppertal und Heidelberg und Vikariat in Goch, ging er in den Hilfsdienst an der Markuskirche in Fischeln. Dort wurde er 1986 zum Pfarrer gewählt.

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