Kinder erforschen im Schullandheim den Boden

Der Geologische Dienst bietet im Schullandheim Herongen etwas Besonderes an.

Krefeld. Mitten in einem Waldgebiet in Herongen zwischen Maasniederung und Süchtelner Höhen liegt das Krefelder Dr. Isidor-Hirschfelder-Schullandheim und eignet sich deshalb nicht nur für erholsame Klassenfahrten, sondern bietet auch gute Gelegenheiten für Umwelterziehung. "Von Natur-Erlebnispfad bis Waldpädagogik bietet das Schullandheim vielfältige Möglichkeiten und Aktivitäten an, sich auf die Spur der Natur zu begeben", erläutert Schullandheim-Leiter Klaus Friedrich.

Vor allem ist dies ein idealer Ort, sich mit dem Boden unter unseren Füßen zu beschäftigen und mit Schulklassen den Untergrund zu erforschen. So hat er den Geologischen Dienst des Landes NRW gewinnen können, hier ein Angebot bereitzustellen. Bodenkundler Gerd Hornig vom Geologischen Dienst beginnt dabei zunächst mit zahlreichen Lockergesteins-Proben vom Niederrhein.

Hier heißt es: Ärmel hochkrempeln und Sand, Schluff und Ton mittels Finger- oder Schlämmprobe bestimmen, Kornfraktionen kennenlernen und typische Boden-Mischproben unter die Lupe nehmen und "begreifen". Das Ganze wird je nach Alter und Vorkenntnissen der Schüler noch mit Grafiken, Geländeschnitten oder Bodenpostern veranschaulicht.

Anschließend geht es ins Gelände. Mit einigen ein bis zwei Meter tiefen Handbohrungen wird der Waldboden erkundet. Bohrungen auf dem nahe liegenden Acker erlauben direkte Boden-Vergleiche und die Überleitung zu aktuellen Problemen, zum Beispiel Bodenverdichtung oder Bodenerosion. Die Plaggenesch-Böden am Schullandheim veranschaulichen Themen wie "Schützenswerte Böden" oder "Der Boden als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte".

"Die Schüler sind gerade bei solch praxisnaher Feldbodenkunde schnell hochmotiviert", so Gerd Hornig. Sie erkennen vor Ort auch Zusammenhänge und Konflikte zwischen ökologischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Ansprüchen an den Boden.

Das Umweltbewusstsein beschränkt sich meist auf Pflanzen, Tiere, Luft oder Wasser. Mit diesen Geo-Aktivitäten wird auch das Umweltmedium Boden ins Rampenlicht gerückt und der Geologische Dienst erreicht so die "Geo-Anwender von morgen".

Weitere Informationen stehen auf den Internetseiten des Geologischen Dienstes NRW und vom Schullandheim.

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