Meinung KEV-Fans sind zu Recht sauer

Den Pinguinen steht das Wasser nicht nur sportlich bis zum Hals. Der seit drei Jahren andauernde Abwärtsstrudel hat die angespannte wirtschaftliche Situation zusätzlich verschärft. Und führt jetzt zu der skurrilen Situation, dass der Klub seine Besten noch vor Saisonende für ein paar Monate verscheuern muss.

Meinung: KEV-Fans sind zu Recht sauer
Foto: Jochmann, Dirk (dj)

In den Fan-Foren überschlagen sich die Emotionen, die treuen Anhänger sind sauer und sie sind es mit vollem Recht.

Die Schizophrenie, dass Pietta und Co. an einem guten Tag mit den Spitzenteams aus München oder Berlin auf Augenhöhe agieren und zwei Tage später gegen Kellerkinder wie Straubing oder Augsburg chancenlos sind, hat die Fan-Seele arg strapaziert. Im letzten Heimspiel wird den Fans, die Dauer- oder gar VIP-Karten für ein stattliches Geld erworben haben, ein Rumpfteam präsentiert - weil die Pinguine mit dem Rücken zur Wand stehen und jeden Cent brauchen. Hinzu kommt eine Art Fremdscham, dass ausgerechnet Krefeld den Liga-Wettbewerb auf den letzten Metern vor den Play-offs verzerrt.

Letztendlich trägt die Vereinsführung um Schulz und Sportdirektor Roos die Verantwortung dafür. Was aber auch zur Wahrheit gehört: Es gab schlicht unfassbares Verletzungspech. Torhüter Andrew Engelage liegt mit seiner Gehirnerschütterung seit dem 13. Spieltag auf Eis. Martin Schymainski, Dragan Umicevic, Patrick Seifert, Mikko Vainonen fielen etwa vier Wochen lang aus. Die Klubführung hat vieles versucht, sie hat investiert, im November kamen drei neue Spieler, dazu ein Torhüter. Mit einer Granate wie Jordan Caron, der in nur acht Spielen sechs Tore und vier Vorlagen auf seine Scorerliste packte, hatte Roos sogar einen richtig guten Griff dabei. Aber auch der fiel dann aus.

Gold für den Standort Krefeld ist der Deutschland-Cup. Das schürt Hoffnung auf bessere Zeiten und einen anderen Fokus. Die Langzeitverträge mit Pietta und „Schymmi“ sind zudem sowas wie das Dauerversprechen an die Fans, dass die Pinguine irgendwann zu alter Stärke zurückfinden. Ob Klub-Boss Schulz diese Wende schaffen kann, muss mindestens hinterfragt werden.

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