CDU nominiert Bewerber für Kommunalwahl Jensen: „Holen wir uns das Rathaus zurück“

Krefeld · Kerstin Jensen hat für die CDU den Wahlkampf eröffnet. „Holen wir uns das Rathaus zurück“, sagte die 52-jährige Rechtsanwältin am Freitagabend im Stadtwaldhaus, wo die Krefelder Christdemokraten die Bewerberliste für die Kommunalwahl am 13. September aufgestellt haben.

 Sie will Frank Meyer ablösen und erste Oberbürgermeisterin Krefelds werden: Kerstin Jensen von der CDU.

Sie will Frank Meyer ablösen und erste Oberbürgermeisterin Krefelds werden: Kerstin Jensen von der CDU.

Foto: Andreas Bischof

Jensen will Frank Meyer (SPD) ablösen und Krefelds erste Oberbürgermeisterin werden.

Begeisterung vermochte die Kandidatin mit ihrem Auftritt im Saal allerdings nicht auszulösen. Zu monoton wirkten viele Passagen. Langen Applaus gab es lediglich, als Jensen den Amtsinhaber direkt angriff. Sie machte Meyer dafür verantwortlich, dass die Mehrheit von SPD, Grünen und Linken im Rat jüngst die Wiederwahl von Beate Zielke als Stadtdirektorin verhindert habe. Obwohl die Spitze der Verwaltung die Corona-Krise bisher gemeinsam gut gemeistert habe, müsse Zielke nun gehen. Wenn sie schon Oberbürgermeisterin wäre, hätte sie niemandem zum Dank den Stuhl vor die Tür gestellt. „Ich hätte niemandem in der Sicherheit gewogen, dass ich Absprachen einhalte – und es dann doch nicht tue“, so Jensen. Bei der Abstimmung erhielt sie 65 Ja- und sechs Nein-Stimmen. Zudem gab es zwei Enthaltungen.

CDU-Mitglied Zielke gehört dem Vorstand der Verwaltung bereits seit 2004 an. Nach Aussage der Christdemokraten gab es eine Absprache mit der SPD, dass Zielkes Vertrag über 2020 hinaus verlängert werden sollte. Die SPD bestreitet das.

Meincke und Wettingfeld werden nicht im neuen Rat sitzen

Der CDU-Kreisvorsitzende Marc Blondin hatte zu Beginn der Versammlung, die unter den in diesen Zeiten üblichen Corona-Auflagen inklusive Nasen-Mund-Schutz stattfand, mit großer Zuversicht auf die anstehende Kommunalwahl geschaut. „Die CDU wird die stärkste Kraft in Krefeld“, so Blondin. Auch er sparte nicht mit Kritik an Meyer. Der Oberbürgermeister eröffne viele Baustellen, bringe aber nichts wirklich zum Abschluss. Krefeld brauche im Rathaus eine Chefin, die sich in Beruf und Familie bestens bewährt habe.

Einige bekannte CDU-Gesichter werden im neuen Krefelder Rat fehlen, weil sie nicht zur Wahl antreten. Dazu zählen auch Bürgermeisterin Karin Meincke sowie der Vize-Fraktionschef und Planungsexperte Jürgen Wettingfeld.

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