Dr. Humoris Causa Klug, erfolgreich und gut im Krabben puhlen

Krefeld · Kerstin Abraham (SWK) ist Dottoressa Humoris Causa.

Kann die Doctores am Ende von sich überzeugen: Kerstin Abraham.

Kann die Doctores am Ende von sich überzeugen: Kerstin Abraham.

Foto: NN

Die ehrwürdigen Herren in schwarzem Doktorhut und Talar wiegen bedächtig den Kopf. Sollen sie  SWK-Vorstand Kerstin Abraham in ihre Reihen aufnehmen? Abraham bemüht sich um die Aufnahme in den erlauchten Kreis und hat die eine oder andere Drohung – um ihrer Bewerbung Nachdruck zu verleihen – auch parat. Schließlich wird sie mit überwältigender Mehrheit und bei nur einer Entgegnung als 54. „Dr. Humoris Causa“ der Uzvögel nominiert.

Das kleine Schwarze
steht ihr gut

Die humorvollen Akademiker wollen es ganz genau wissen. „Weshalb bist du der Meinung, dass du zu uns gehörst?“, fragt Wolfgang Berritz, der Dekan der närrischen Fakultät, zu Sitzungsbeginn am 11.11. um 18.11 Uhr. Die Anwärterin gibt zu, nervös zu sein. Schließlich habe es lange 49 Jahre gedauert, bis mit Sparkassen-Chefin Birgit Roos eine Dottoressa gewählt wurde. „Sie war der erste Streich. Der zweite kam sogleich, wobei ,sogleich’ auch wieder vier Jahre brauchte“, sagt Abraham. Für sie selbst würden die Attribute „klug, erfolgreich und attraktiv“ als Pluspunkte sprechen. „Reicht das nicht schon?“, fragt sie.

Abraham ist übrigens gebürtige Schleswig-Holsteinerin, hat ein „friesisches Abitur“ hingelegt und ist Meisterin im Krabben puhlen. An der Uni Dortmund wurde sie, gemäß BVB, gelb-schwarz sozialisiert. „Da musste ich in Krefeld landen.“

Außerdem erklärt sie mit Blick auf den Talar: „Das kleine Schwarze gehört zu meinem Outfit. Das steht mir gut. Da kann ich mich hoffentlich sehen lassen.“ Und dann kommt ihre Warnung: „Sollte es mit der Nominierung nichts werden, dann habe ich eine App mit allen Doctores-Adressen im Handy. Dann werden um 20 Uhr Wasser und Strom bei Ihnen abgestellt. Und mit Bus und Bahn kommt auch keiner nach Hause. Die Fahrer haben Ihre Fotos und lassen Sie nicht einsteigen.“  Die Männer stehen unter Druck. „Wir sind noch nie bedroht worden“, stellen sie fest. Dennoch ist die „Charme-Offensive“ laut Dekan doch größer. „Wir sollten uns von Drohungen nicht beeinflussen lassen, versuchen wir es mit ihr.“ Dann schlägt ein weiterer „Dr. Hum“ noch den Hammelsprung zur Abstimmung vor, doch ein anderer sieht seine Sympathien voll auf ihrer Seite.

Uzvögel-Präsident Manfred Albers ist entsetzt über die eine Gegenstimme. Aber am Ende des humorvollen Abends nimmt Vizepräsidentin Renate Kupke die Maße der Dottoressa in spe für Talar und Doktorhut. cf

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