Wildtierverbot in Krefeld? Keine neuen Verträge mit Zirkus-Betrieben

Politiker haben über das Wildtierverbot für Zirkusse diskutiert. Rechtliche Möglichkeiten sollen zunächst geprüft werden.

Wildtierverbot in Krefeld?: Keine neuen Verträge mit Zirkus-Betrieben
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Fest steht, dass in Krefeld auch weiter Wildtiere im Zirkus zu sehen sein werden. Denn die Stadt hat mit dem Zirkus Probst einen gültigen Vertrag bis Ende 2018/19 für je ein jährliches Weihnachtszirkus-Arrangement geschlossen. Einen gültigen Vertrag wollen weder Verwaltung noch Politiker brechen.

Doch die Mehrheit sprach sich dafür aus, dass die Stadt prüfen soll, welche rechtlichen Möglichkeiten es gibt, ein Wildtierverbot für Zirkusse durchzusetzen und bis dahin zumindest keine neuen Verträge mit Zirkussen abzuschließen, die mit Wildtierdressuren arbeiten.

Auslöser der neuerlichen Diskussion war der Auftritt des Zirkus Probst im Januar auf dem Sprödentalplatz. Tierschützer hatten dort regelmäßig vor dem Zelt protestiert. Es kam zu Auseinandersetzungen mit dem Publikum, das sich zum Teil durch die Demonstranten bedrängt fühlte. Da es jedoch keine rechtlichen Beanstandungen an der Tierhaltung in dem Zirkus gab, wurde das Gastspiel fortgesetzt.

SPD und Grüne nahmen dies zum Anlass, das Thema Wildtierverbot erneut aufzugreifen. Zumal Unsicherheit darüber aufgekommen war, ob es bereits einen politischen Beschluss zum Thema gibt oder nicht. Der damals zuständige Ausschuss für Landwirtschaft und Liegenschaften hatte das Verbot mit knapper Mehrheit abgelehnt.

Barbara Behr verwies auf andere Städte, die ein solches Verbot bereits umsetzen und betonte: „Das ist keine rechtliche, sondern eine politische Diskussion“. FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann wollte aber genau diese rechtliche Situation hervorgehoben wissen: „Es gab keine Beanstandungen seitens des Veterinäramtes. Warum sollten wir Politiker das besser beurteilen können?“ Zudem verwies er auf den Zoo: „Wie sieht es denn da mit den Maßstäben aus?!“

Philibert Reuters, Fraktionsvorsitzender der CDU mahnte, den Zoo aus der Diskussion herauszuhalten. „Da machen wir möglicherweise ein Fass auf, das wir nicht aufmachen wollen.“ Hans Butzen, SPD, meinte hingegen, Zoo und Zirkus seien nicht vergleichbar, da der Zoo der Arterhaltung diene.

Am Ende schloss sich aber die Mehrheit dem SPD-Vorschlag an, dass man ein Wildtierverbot für Zirkusse zumindest rechtlich durch die Verwaltung prüfen lassen will.

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