Kathstede: „Die SPD macht Disney-Politik“

Mit einer großen Party schwört die CDU ihre Anhänger ein. Der Spitzenkandidat lästert über die Forderungen der Konkurrenz.

Krefeld. Mit Pauken und Trompeten der Spielfreunde Uerdingen und des Blasorchesters TV Jahn haben die Christdemokraten die heiße Phase des Kommunalwahlkampfes eingeläutet. Gemeinsam mit Fraktionschef Wilfrid Fabel und Parteichef Winfried Schittges zieht Oberbürgermeister Gregor Kathstede - begleitet von den Cheerleadern des SC Bayer 05 und dem Wahlkampfteam der Jungen Union - in das Seidenweberhaus ein.

Zuvor hat sich der Raum langsam aber sicher gefüllt. Schnell bilden sich kleine Gesprächsgruppen in lockerer Atmosphäre. Kathstede hat für beinahe jeden Gast ein paar Worte parat. Man gibt sich gelassen. Die Spannung von vor fünf Jahren, als die Besucher den Auftritt des "Neuen" erwarteten, ist nicht spürbar. Damals trat der Bewerber um das OB-Amt inmitten einer Flammenschau auf die Bühne. Diesmal reicht ein wenig weißer Nebel. Der neue Kandidat ist der alte.

Zuerst schwört Schittges die Anwesenden auf den Kommunalwahlkampf und die direkt folgende Bundestagswahl ein und wirbt um Unterstützung. "Jeder Ratskollege ist schon lange unterwegs", sagt er. Dann ruft er den "wichtigsten Mann" auf, dessen Arbeit in den vergangenen Jahren Respekt eingeflößt habe.

Kathstede wird nach seiner Rede mit stehenden Ovationen und lange anhaltendem Applaus geehrt. Seine Ansprache ist leidenschaftlich und kämpferisch. Sein Auftreten dynamisch, nicht zuletzt, als er sich am Rednerpult kurzerhand seines Jacketts entledigt und es auf den Boden legt.

"Wir blicken optimistisch und selbstbewusst auf die Wahl und freuen uns auf den Wahlabend", sagt der Kandidat. "Wir haben unsere Wahlversprechen gehalten und in Mediothek, Ostwall und Behnisch-Haus investiert und so wird es weitergehen. Wer auf dem Westwall eine Gracht nach Amsterdamer Vorbild schaffen will, stellt auch den Eiffelturm auf den Ostwall und das Brandenburger Tor auf den Nordwall. Das ist Politik à la Walt Disney. Mickey-Mäuse brauchen wir nicht im Stadtrat", so der Seitenhieb auf den Kontrahenten der SPD. "Die sprechen sich immer noch gegen den Verkauf des Klinikums an Helios aus. Da lacht ganz Krefeld."

Die CDU wolle eine ausgewogene bürgerliche Politik betreiben und dafür eine absolute Mehrheit erzielen. Kathstede: "Krefeld braucht wieder klare Verhältnisse. Ich möchte in den nächsten sechs Jahren Ihr Oberbürgermeister sein. Wir werden siegen, weil wir siegen wollen."

Weitere Höhepunkte im CDU-Wahlkampf sind die Auftritte von Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg, NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und Landesverkehrsminister Lutz Lienenkämper.

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