Kampf um den Voith-Standort

Minister Guntram Schneider sagt den betroffenen Mitarbeitern seine Unterstützung zu.

Krefeld. Es wird kein leichter Weg, den die Mitarbeiter und der Betriebsrat von Voith Paper am Standort Krefeld vor sich haben. 213 Stellen und damit die komplette Produktion sollen wegfallen, weitere 20 Stellen in Verwaltung und Engineering sollen nach Heidenheim verlagert werden.

Seine Unterstützung auf diesem Weg sicherte am Montag NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) rund 200 Beschäftigten zu, die sich aus Anlass seines Besuchs vor dem Werk versammelt hatten.

„Die Landesregierung hat großes Interesse daran, dass der Standort mit allen Funktionen, auch der Produktion, erhalten bleibt“, sagt Schneider. „Ein Standort ohne Produktion kann schnell zu einem Sterben auf Raten führen. Ich bin überzeugt, dass es Möglichkeiten gibt, rentabel zu produzieren. Der Betriebsrat teilt diesen Eindruck. Der Standort ist nicht defizitär. Ich kann den Verantwortlichen nur den Rat geben, gemeinsam mit dem Betriebsrat nach Alternativen zu suchen.“

Schneider hat dem Standortleiter Joachim Hinz und dem Betriebsratsvorsitzenden Hans-Jürgen Joachim Beratung und auch Vermittlung bei Streitigkeiten angeboten. Er will auch die Familie Voith bitten, ihre Entscheidung zu überdenken.

Letzteres wollen auch die Krefelder SPD-Landtagsabgeordneten Ina Spanier-Oppermann und Ulrich Hahnen tun. Spanier-Oppermann: „Was hier passiert, ist für mich ein Skandal. Dem Betrieb geht es gut, trotzdem will man sich vom Standort verabschieden. Lasst uns gemeinsam für ihn kämpfen.“ Auch Hahnen will die Familie Voith persönlich anschreiben und das Thema im Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderung erörtern.

Joachim kündigte an, jetzt einen Gegenvorschlag machen zu wollen. „Wir hoffen, dass wir Gehör finden. Wir wollen den Standort nicht ohne Kampf aufgeben.“ Die Unterstützung der Gewerkschaft sicherte dafür auch IG Metall-Gewerkschaftssekretär Ralf Köpke zu.

Er hat nach Bekanntmachung der Voith-Pläne viele neue Mitgliedern verzeichnet: „Wir unterstützen den Betriebsrat dabei, Alternativen zu erstellen.“ Der Markt für die Kalander und Rollenschneider sei schwierig, aber es gebe Möglichkeiten.

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