Jugendbeirat sucht sein Geld

Finanzen: 20000 Euro sind nicht verwendet worden. Sie gingen an die Stadt zurück.

Krefeld. Einige Verwirrung gibt es über 20000 Euro, die dem Jugendbeirat seit 2006 pro Jahr für Sachmittel zur Verfügung stehen. "Es hieß immer, dass es sie gibt, aber wir wussten nie etwas Genaues darüber", sagt Beirats-Vorsitzender Holger Teichgräber. "Ich habe dann beim für uns zuständigen Ratsamt nachgefragt und nur verwirrende Antworten bekommen. Das Geld soll wohl für unsere Sitzungen genutzt werden und als Fahrtkostenentschädigung dienen. Flyer wurden davon bezahlt, aber wir kennen den Kostenpunkt dafür auch nicht."

Mitglieder der Grünen-Frak-tion möchten ebenfalls wissen, was mit dem vom Rat genehmigten Geld geschehen ist. Die im Haushalt ab 2006 bereitgestellten Mittel seien offensichtlich nie beim Jugendbeirat angekommen, erklärt Monika Brinner. "Dieses Geld sollte dem Jugendbeirat für seine inhaltliche Arbeit zur Verfügung gestellt werden." Mit dem Hinweis auf fehlende Mittel habe die Verwaltung in den vergangenen zwei Jahren jedoch die Finanzierung von Projekten des Jugendbeirats abgelehnt.

"Fast das einzige, was der Jugendbeirat bezahlt bekam, waren seine Sitzungen", sagt Brinner, die jugendpolitische Sprecherin der Grünen. "Für Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit war angeblich kein Geld da." Dabei seien solche Aktionen wichtig, damit der Jugendbeirat zu einer echten Interessensvertretung aller Kinder und Jugendlichen in Krefeld werde.

Dazu Jürgen Jacobs, der Leiter des Ratsamtes: "Die Gelder wurden in den vergangenen Jahren nie verbraucht und sind zurück ins Stadtsäckel des Kämmerers geflossen. Auch für dieses Jahr ist noch ,gut Geld’ da, der Jugendbeirat hat ja erst einmal getagt. Ich habe aber mit dem vorigen Beirats-Vorsitzenden Tobias Ellmann darüber gesprochen." Die jungen Leute hätten damit beispielsweise eine Besichtigung des Landtages bezahlen können, so der Amtsleiter weiter. "Es ist aber nichts an Vorschlägen gekommen."

Brinner: "Es hat sich für uns einmal mehr bestätigt, dass der Jugendbeirat durch eine Fachkraft, die die Interessen der Jugendlichen innerhalb der Verwaltung vertritt, begleitet werden muss."

Im nächsten Jugendhilfeausschuss - 11. Februar um 17 Uhr im Rathaus - fragt auch die SPD in einem Antrag nach der Verwendung der Sachmittel. In diesem Gremium sind mit Holger Teichgräber und Oliver Reul auch zwei Jugendbeirats-Mitglieder als beratende Mitglieder vertreten. "Wir werden da sein", sagt Teichgräber. "Es ist eine verwirrende Sache mit dem Geld. Wir hoffen auf Klärung."

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