Wettbewerb Jugend forscht mit viel Herzblut

Beim Regionalwettbewerb der Unternehmerschaft Niederrhein zeigten junge Tüftler ihr Können. Viele Krefelder räumten Preise ab.

Wettbewerb: Jugend forscht mit viel Herzblut
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Es herrscht ein reges Treiben im Seidenweberhaus. So viele haben bei dem Regionalwettbewerb von Jugend forscht der Unternehmerschaft Niederrhein mitgemacht, dass die Organisatoren die Stände sogar im Foyer des Stadttheaters aufbauen mussten: 415 Teilnehmer präsentierten gestern ihre 203 Arbeiten.

Zwischen zehn und 21 Jahre alt sind die Schülerinnen, Schüler und Auszubildenden, die sich in diesem Jahr dem Motto „Neues kommt von Neugier“ stellten. Ganze 48 Prozent der Teilnehmer sind Mädchen. „Es ist einfach faszinierend zu sehen, wie sich junge Menschen mit der Wissenschaft auseinandersetzen“, findet Wettbewerbsleiter Peter Popovic.

Da hat er Recht: Es ist ein fast rührendes Bild, mit wie viel Eifer Jost Albersmann, Paul Langenfeld und Okan Sürget ihr Projekt den interessierten Besuchern erklären. Da leuchten auf beiden Seiten des Tisches die Augen. Sie haben im Rahmen von „Schüler experimentieren“ verschiedene Sorten Orangensaft auf ihren pH-Wert, Zahngesundheit, Vitamin-C- und Zuckergehalt getestet. „Einen Milchzahn haben wir zum Test auch 22 Tage in O-Saft gelegt, schauen Sie doch mal“, sagt Okan Sürget und deutet auf das Mikroskop auf dem Tisch. Tatsächlich, der Zahn sieht reichlich löchrig aus. Die drei Jungen vom Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium sind zwischen zehn und elf Jahre alt. Ihre Mühe hat sich gelohnt: In der Kategorie Biologie haben die drei einen großartigen zweiten Platz in ihrer Altersgruppe belegt.

Ein paar Stände weiter sitzen der 18-jährige Rune Kersenbaum und der 21-jährige René Kleiner vom Berufskolleg Uerdingen hinter ihrem Laktose-Schnelltest. „Wir geben Milch und Hefe in ein Reagenzglas, setzen ein Gär-Röhrchen obendrauf und erhitzen das Ganze. Da Hefe nicht mit Laktose reagiert, dürfen sich in dem Röhrchen keine CO2-Blasen bilden, wenn es sich um laktosefreie Milch handelt. Logisch, oder?“ Nach der zweiten Erklärung auf jeden Fall.

Auf einem zweiten Platz landen auch Justus Zippel (17) und Janik Rademacher (18) vom Gymnasium Fabritianum mit ihrer Fragestellung „Gift im Deo? Überprüfung der Aluminiumtoxizität an der Stoffwechselaktivität von Hefezellen.“ „Mir hat es sehr großen Spaß gemacht, ein Jahr lang für dieses Projekt zu arbeiten“, sagt Janik Rademacher.

Große Gewinner eines ersten Platzes in der Kategorie Biologie sind Undine-Sophie Deumer und Alexander Wirtz: „Wir haben zum ersten Mal mitgemacht, es war toll“, so Wirtz. Die beiden 18-jährigen Schüler des Gymnasiums Fabritianum haben untersucht, welche Faktoren die Individualentwicklung amerikanischer Sumpfkrebse beeinflussen. „Von unseren 79 Krebsen sind 25 alleine, ohne Konkurrenz aufgewachsen. Die in Gemeinschaft lebenden Krebse waren von unterschiedlicher Körpergröße und deutlich angriffslustiger“, erklärt Undine-Sophie Deumer. Sie kann sich auch vorstellen, einmal in die Wissenschaft zu gehen.

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