Wirtschaft Japan: Wichtiger Partner für Krefeld

Krefeld · Beim Netzwerkabend „Krefeld meets Japan“ geht es vor allem um Austausch, Kontaktpflege und -aufbau.

 Im Japanischen Garten des Unternehmens Okuma fand die Veranstaltung „Krefeld meets Japan“ statt.

Im Japanischen Garten des Unternehmens Okuma fand die Veranstaltung „Krefeld meets Japan“ statt.

Foto: Ja/Andreas Bischo

Der Name des japanischen Geschäftspartners muss richtig ausgesprochen werden und die Kleidung qualitativ hochwertig sein. Ein schludriger Anzug wird im Land der aufgehenden Sonne schnell als Nichtachtung ausgelegt. Beim Netzwerkabend „Krefeld meets Japan“ im schönen Firmengarten der Europa-Zentrale des japanischen Werkzeugmaschinenherstellers Okuma liegen die Tipps für die rund 200 Gäste in einem kleinen Heft für die Hosentasche griffbereit.

Es geht an diesem Abend aber vor allem um Austausch, Kontaktpflege und -aufbau. „Japan ist für Krefeld ein wichtiger Partner“, betont Wirtschaftsförderer Eckart Preen. „Mit 14 hier ansässigen Unternehmen – das entspricht 1500 bis 2000 Beschäftigten – sind wir ein traditioneller Standort. Okuma entschied sich 1989 als erstes Unternehmen überhaupt für den Europapark Fichtenhain. Canon kam 1995. Kawai, Hitachi und Mitsubishi folgten nach Krefeld, ebenso wie vor drei Jahren Tamasu Butterfly.“

16 Hektar Fläche zur kurz- und mittelfristigen Vermarktung

Natürlich sollen es noch mehr Unternehmen werden, die sich für Krefeld entscheiden, erklärt Preen. „Japan hat die Auslandsinvestitionen in Deutschland verstärkt, wir sind in Nordrhein-Westfalen ihr wichtigster Standort. In die Ansiedlung japanischer Unternehmen soll aber noch mehr Bewegung kommen. Dafür ist auch dieser Abend gedacht.“ Platz genug sei vorhanden: „In den nächsten Monaten und Jahren stehen insgesamt 16 Hektar zur kurz- und mittelfristigen Vermarktung bereit, langfristig weitere zehn Hektar.“

Was die Zusammenarbeit erleichtert: Seit Anfang des Jahres bilden Japan und die Europäische Union die größte Freihandelszone der Welt. Das mache Standorte japanischer Firmen in Europa wie am Mittleren Niederrhein noch attraktiver, heißt es.

Gleichzeitig eröffnen sich deutschen Unternehmen neue Möglichkeiten – nicht nur aufgrund eines leichteren Markteintritts. Das ostasiatische Land ist immerhin Vorreiter bei einer ganzen Reihe von Zukunftstechnologien, sei es künstliche Intelligenz, Robotik oder Digitalisierung.

Gerhard Wiesheu, Vorstandsvorsitzender des Deutsch-Japanischen Wirtschaftskreises, hielt den Impulsvortrag. Er erklärte, dass Deutschland und Japan mehr Gemeinsamkeiten haben als gedacht, was Werte wie Demokratie oder offenen Welthandel betreffe. „Das Verhältnis der beiden Länder ist bereits seit rund 160 Jahren immer gut und wird jetzt durch die Bildung der größten Freihandelszone der Welt noch wichtiger. Sie ist ein wichtiger Schritt für gute Verhandlungen auf der politischen Bühne und der Unternehmensarbeit.“

Und weiter heißt es an diesem Abend: Das Verständnis für Technologie und Qualität sei in Japan und Deutschland sehr ähnlich. Neue Technologien seien in beiden Ländern gut zu platzieren. Darum sei eine Zusammenarbeit im Bereich Robotik besonders interessant.

Oberbürgermeister Frank Meyer erklärt, dass mehr als ein Dutzend japanische Unternehmen wichtig für Krefelds Wirtschaftskraft seien. Zudem lobt er das „japanische Flair, das Internationalität nach Krefeld bringt“.

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