Untersuchung : Internetauftritt der Stadt schneidet schlecht ab
Krefeld Haus und Grund: Nach einer Untersuchung des Wirtschaftsinstituts Köln landet Krefeld als „Servicefreundliche Stadt“ nur auf Platz 76 von 100.
Kürzlich hat die Stadt noch groß getrommelt. Bei der Auftaktveranstaltung für den Aktionsplan Wirtschaft „Krefeld 2030“ war eine der Visionen: „Krefeld konnte schon immer Innovation und kann sie auch in Zukunft. Krefeld ist Digitalstadt.“ So war es dem Werbefilm bei der Schau vor rund 400 Besuchern zu entnehmen, der der Stadt eine glorreiche Zukunft voraussagt.
Doch die Realität zumindest bei der Verwaltung sieht anders aus. Dieser Überzeugung ist jedenfalls „Haus und Grund“. Nach einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, das der Eigentümerverband beauftragt hatte, landete Krefeld unter der Überschrift „Servicefreundliche Stadt“ nur auf Platz 76. Das Institut hat im Auftrag des Eigentümerverbandes die Internetauftritte der 100 einwohnergrößten Städte in Deutschland nach eigener Angabe detailliert geprüft. Nimmt man nur die Städte über 150 000 Einwohner, steht Krefeld sogar mit dem 50. Platz bei insgesamt 56 Städten fast am Ende.
Die CDU nimmt jetzt diese Auswertung auf und bittet in einem Antrag für den Ausschuss für Vergabe, Verwaltung, Ordnung und Sicherheit um eine Stellungnahme der Verwaltung: Auffällig sei zwar, dass zwei Bereiche gut abschneiden, allerdings die Bereiche Wohnen, Familie, Freizeit und Mobilität schlecht wegkommen, „obwohl diese von der Stadt in den vergangenen Jahren intensiv verfolgt wurden“.
„Viele Kommunen haben bei der Digitalisierung ihres Dienstleistungs- und Informationsangebots bereits viel erreicht. Insgesamt ist das Niveau aber nicht zufriedenstellend.“ So fasst Haus-und-Grund-Präsident Kai Warnecke die Ergebnisse der Studie zusammen. Berlin landet mit nur 71,6 von möglichen 100 Punkten auf Platz 1. Schon dies zeige, wie viel Luft noch nach oben sei. Krefeld erzielte gerade mal 46,5 Prozent.
Das Ranking bewertet sieben Themenbereiche, die in kommunalen Zuständigkeiten liegen und die üblicherweise eine Kommunikation bzw. Interaktion zwischen staatlichen Einrichtungen und Bürgern bzw. Unternehmen erfordern. Die sieben Themenbereiche Bürger- und Unternehmerservice, Bauen, Wohnen, Mobilität und Verkehr, Familie und Freizeit sowie Responsivität der Online-Dienstleistungen, umfassen insgesamt 30 Variablen, die mittels 125 Indikatoren gemessen werden.