Sirenen-Alarm Innenminister macht Alarm in Krefeld

4328 Sirenen heulten am Donnerstag auf Knopfdruck von Herbert Reul.

Sirenen-Alarm: Innenminister macht Alarm in Krefeld
Foto: Strücken, Lothar (sl48)

Krefeld. Um 13 Sekunden nach 10 Uhr heulten die Sirenen. Nicht nur in Krefeld, in ganz NRW sollten sie am landesweiten Warntag ihre Bedeutung und Funktion lautstark in Erinnerung rufen. In der Krefelder Hauptfeuerwache drückte am Donnerstag Innenminister Herbert Reul (CDU) den Alarmknopf. „Das ist ein tolles Gebäude“, die „fast nagelneue Feuerrettungswache“ sei beispielhaft, „was Ausstattung und Technik angeht“, hatte Reul kurz zuvor in seiner Begrüßungsrede im Foyer vor den zum Aktionstag nach Krefeld angereisten Medienvertretern geschwärmt. Wegen des „schönen Ambientes“ und der Nähe zur Landeshauptstadt habe man sich für den Besuch in Krefeld entschieden, heißt es aus der Pressestelle des Ministeriums.

Der landesweite Großalarm, bei dem in NRWs Städten und Gemeinden am Donnerstagmorgen 4328 Sirenen heulten, ist eine Premiere. Der Warntag solle die Bürger „für Gefahren sensibilisieren“ — die heute weniger von tieffliegenden Flugzeugen als von Großbränden, Unwettern und Bombenentschärfungen ausgingen. Ihm sei wichtig, „das Thema Warnung wieder stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Nur wer gut informiert ist, kann in Gefahrensituationen richtig handeln“.

Auch Stadtdirektorin Beate Zielke betonte die Bedeutung von Sirenen als Instrument zur Warnung. Als sich 2001 auf dem Rhein bei Uerdingen ein schwerer Tankerunfall ereignete, der Rettungskräfte mehrere Tage beschäftigte, sei in der Stadt eine Diskussion über Warnsysteme entbrannt, erinnert sich Zielke.

2004 habe man im Stadtgebiet die Sirenen wieder aufgestellt — auch mit Unterstützung der Industrie, die den Ausbau des Sirenensystems damals mit 300 000 Euro unterstützten. Neben den klassischen Sirenen ertönten Durchsagen mit Lautsprecherfahrzeugen. Denn der landesweite Warntag dient auch dazu, die örtlichen Alarmsysteme zu testen. Schwierigkeiten gab’s mit Nina. Die Notfall-, Informations- und Nachrichten-App (Nina) des Bundes funktionierte beim Testlauf nicht so wie sie sollte. Während für Duisburg und Moers der Warntag angezeigt wurde, passierte in Krefeld und Wesel nichts. Zur Erneuerung und Neubeschaffung von Sirenen hat das Land in den vergangenen Jahren 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Auch das beste System kann nur funktionieren, wenn die Bürgerinnen und Bürger darüber Bescheid wissen“, so Reul.

Deshalb soll der landesweite Warntag auch keine Eintagsfliege sein. Er wird künftig jährlich stattfinden — immer am ersten Donnerstag im September. Am ersten Donnerstag im März sollen die Sirenen zum Probealarm ertönen.

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