Inklusive Laufgruppe geht in Weeze an den Start

Seit fünf Jahren treffen sich die Krefelder. Gemeinsam trainieren sie und nehmen an Wettkämpfen teil.

Es sei eine Bereicherung für das Leben, wenn sich die Trainingsgruppe „Gleumes läuft“ regelmäßig trifft, zum Laufen, zum Grillen und zum Plaudern. So beschreibt es Jochen Kamps, der die Laufgruppe seit fünf Jahren für die Dr. Ulrich Lange-Stiftung in Traar betreut und organisiert. Am Leben der Anderen teilhaben, sich als Bestandteil einer Gemeinschaft fühlen, das ist das Ziel.

Kamps und seine vier Läufer Uwe Ortmanns, Michael Küssner, Sandra Münstedt und Benjamin Kirchholtes gehören zur Inklusion-Staffel. Ein jeder der Gruppe läuft unterschiedliche Distanzen. Sie haben zwar Beeinträchtigungen, eine Spastik oder Halbseitenlähmungen. Aber sie geben alles. Das Laufen ist ihre Leidenschaft.

Jochen Kamps arbeitet schon seit 20 Jahren in der Stiftung und kennt die meisten Leute schon lange: „Die Laufgruppe ist ein voller Erfolg. Es geht um soziale Kontakte, man wird zu Geburtstagen eingeladen, grillt gemeinsam. Die Behinderung tritt da in den Hintergrund, persönliche Beziehung in den Vordergrund. Stärken sehen und fördern, darum geht es.“

Jochen Kamps, Betreuer der Laufgruppe

Mit Uwe Ortmanns reiste er schon um die Welt, war schon in New York oder Istanbul. Den Halbmarathon absolviert der 45-Jährige in einer Stunde und 41 Minuten. Durch das Laufen hat Ortmanns sich einen Freundeskreis aufgebaut. Er hat durch diese Aktivität einen großen Elan entwickelt. Bei manchem Rennen bleibt dann selbst mal der 63-jährige Kamps zurück: „Wenn ich dann ins Ziel komme, steht er schon am Bierstand. Alle sind laufbegeistert. Man muss sie eher noch zurückhalten.“ Mit Ortmanns lief Kamps schon vor acht Jahren zusammen.

Alleine gehen die Vier jedoch nicht auf die Strecke. Zwischen der Inklusions-Laufgruppe und dem Rumelner TV besteht seit fünf Jahren eine Zusammenarbeit. Laufpaten begleiten sie in ihren Rennen, führen sie. Zeitgleich geht ein Pate mit seinem Läufer stets ins Ziel. Außerdem wird gemeinsam trainiert.

Die Gleumes-Brauerei spendiert die Trikots. Uwe Ortmanns, Michael Küssner, Sandra Münstedt und Benjamin Kirchholtes, alle im Alter zwischen Ende 30 und 55, arbeiten im Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) in Krefeld, sie sind dort in der Werkstatt oder im Garten tätig. Vor acht Wochen liefen sie beim Hamburg-Marathon, am 22. September geht es nach Weeze.

Die vier Krefelder werden dann als Mannschaft bei der Inklusion-Staffel wieder ein Wörtchen mitreden.

Jetzt, sagt, Kamps, wird wegen dieser „Affenhitze“ eher wenig trainiert. Doch die Begeisterung der Vier für das Laufen wird das nicht trüben. Wer wüsste das nicht besser als er selbst. anle

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