Schule Inklusion ab erster Klasse wird möglich

Neue Fachstelle wird Schulen unterstützen.

Behinderten Kindern soll das Lernen an Krefelds Schulen erleichtert werden.

Behinderten Kindern soll das Lernen an Krefelds Schulen erleichtert werden.

Foto: Holger Hollemann

Krefeld. In Krefeld ist keine städtische Grundschule grundsätzlich barrierefrei. Wenn Eltern ihr körperbehindertes Kind, das einen Rollstuhl benutzen muss, dort anmelden, ist Improvisationstalent gefragt. Eine neue Fachkraft soll die Fähigkeit mitbringen, in solchen und ähnlichen Fällen schnell und wirksam zu helfen, um für das „Gemeinsame Lernen“ überhaupt die Basis zu schaffen.

Die „Fachstelle schulische Inklusion“ wird gerade eingerichtet und zum 1. Januar besetzt sein. „In dieser Fachstelle sind mit Claudia Grefkes und Sabine von der Heiden bereits zwei Mitarbeiterinnen des Landes, es sind abgeordnete Lehrerinnen, beschäftigt. Die neue Kraft wird bei der Stadtverwaltung angesiedelt sein und ihren Arbeitsplatz deshalb auch im Behnisch-Haus haben“, erklärt Jürgen Maas, Fachbereichsleiter Schule.

Beim Beispiel des im Rollstuhl sitzenden Kindes sei es erforderlich, geeignete Klassenzimmer im Erdgeschoss anzubieten. Ein weiteres Beispiel für die Tätigkeit der künftigen Kraft könnte sein, geeignete Räume zu finden, wenn eine Klasse mit mehreren Kindern mit „Förderbedarf Lernen“ sie braucht. „Manchmal ist es notwendig, diese Kinder separat zu unterrichten.“

Die Fachstelle verstehe sich als Schnittstelle zwischen Schulverwaltung und Schulaufsicht in der Umsetzung und dem Ausbau von Angeboten des „Gemeinsamen Lernens“. Damit Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen gemeinsam mit nichtbeeinträchtigten Kindern und Jugendlichen in Grundschulen und weiterführenden Schulen lernen können. Vor allem aber solle den behinderten Kindern das Leben erleichtert werden.

Die neue Kraft wird darüber hinaus eine zentrale Ansprechpartnerin für Schulen, Eltern, Verwaltung, Schulaufsicht, also allen Akteuren des Inklusionsprozesses, sein. „Dazu wird es auch gehören, Netzwerke zwischen den genannten Gruppen zu bilden, einen Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zu beginnen und beispielsweise in Nachbarstädten nachzufragen, wie es dort läuft, mit dem ,Gemeinsamen Lernen‘“, sagt Maas.

Dagmar Schrader ist die Sprecherin der Grundschulen. Sie sagt zur neuen Kraft: „Wir freuen uns immer über Unterstützung im alltäglichen Geschäft mit der Inklusion.“ Was die Barrierefreiheit der Grundschulen betrifft, erklärt Maas: „Zwei solche Schulen sollen eingerichtet werden, welche das sind, ist aber noch nicht klar.“

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