Einzelhandel In Krefeld werden Passanten rund um die Uhr gezählt

Krefeld · Handel und Citymanagement suchen nach Wegen, die exakte Frequenz in der Innenstadt festzuhalten. Dabei hängen an der Hoch- und der Rheinstraße bereits Laserscanner.

 Auf der Hochstraße waren gestern bis 17 Uhr 21 112 Menschen unterwegs. Das misst der Laserscanner der Firma Hystreet.

Auf der Hochstraße waren gestern bis 17 Uhr 21 112 Menschen unterwegs. Das misst der Laserscanner der Firma Hystreet.

Foto: Ja/Bischof, Andreas (abi)

Die Zahl der Passanten in der Innenstadt sind das A und O des Handels und der Immobilienwirtschaft. Längst blicken Einzelhändler dafür nicht mehr nur in das eigene Geschäft oder durchs Schaufenster, um einen Eindruck von der Zahl der Menschen zu bekommen, die bei ihnen einkaufen wollen. Verlässliche Kennzahlen zur Laufkundschaft – und damit auch zum Marktwert und dem Mietpreis von Gewerbeimmobilien – werden bislang stichprobenartig per Handzählung, neuerdings auch durch die fortschreitende Technik mit Hilfe automatisierter Zählsysteme durchgeführt. Auch in Krefeld. Die Daten können sogar von jedermann zeitaktuell im Internet eingesehen werden.

Das Unternehmen Hystreet hat hierfür zwei Laserscanner an Gebäuden in der Innenstadt angebracht, einen an der Hochstraße zwischen Neumarkt und Thalia-Buchhandlung, den anderen an der Rheinstraße zwischen König- und Hochstraße. Den kleinen, grauen Kästen an den Hausfassaden entgeht nichts. Hystreet misst 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr die Anzahl der Menschen, die eine gedachte Linie auf den jeweiligen Straßen überschreiten.

Seit Ende Mai sind zwei Geräte
in der Innenstadt installiert

Die Geräte sind seit Ende Mai in 15 bis 20 Metern Höhe an Häusern der Muttergesellschaft von Hystreet (siehe Kasten) angebracht worden. Deshalb hält sich Geschäftsführer Julian Aengenvoort mit einer Bewertung der bislang erhobenen Zahlen noch zurück – obwohl er als Krefelder sicher etwas dazu sagen könnte. „Der Zeitraum ist zu kurz, um eine seriöse Bewertung abzugeben.“ Das Unternehmen sei angetreten, verlässlichere Daten zu liefern, als jene, die aus zeitlich befristeten Zählungen hochgerechnet werden.

Dennoch kann jeder nach der Anmeldung einen Blick auf die Seite werfen. Gestern zwischen 15 und 16 Uhr wurden in dem Bereich des Laserscanners auf der Hochstraße 3304 Menschen gezählt. Im Durchschnitt aller vergangenen Dienstage seit Ende Mai waren dort 1948 Menschen unterwegs. Insgesamt besuchten gestern bis 17 Uhr 21 112 Personen den Bereich der Hochstraße. Entsprechende Werte gibt es auch für die Rheinstraße.

Und auch ein Ranking bietet Hystreet an. Die Hochstraße in Krefeld rangiert mit 596 947 Besuchern im November auf Platz 64 von 107 Standorten, die das Kölner Unternehmen bislang auswertet.

Der Krefelder Einzelhandel und das Citymanagement der Stadt hatten in der Vergangenheit mehrere Anläufe gestartet, verlässliche Zahlen zur Frequenz in der Innenstadt durch technische Möglichkeiten zu bekommen. „Wir haben das Thema immer mal wieder mit dem Handel durchexerziert“, sagt die Citymanagerin Christiane Gabbert. Doch insbesondere die Kosten, auch Diskussionen um den Datenschutz und die Frage nach dem Hauseigentümer, der bereit sei, ein Gerät zu installieren, hätten das Engagement zum Erliegen gebracht. „Aber wir bleiben an dem Thema dran“, sagt Christiane Gabbert.

Laut Aengenvoort müsse der lokale Handel Antworten auf die Konkurrenz aus dem Internet finden. Die ermittelten Werte lieferten eine entsprechende Basis, künftig „kreative Dinge in den Städten zu tun“.

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