Gewalt In Krefeld werden immer mehr Polizisten angegriffen

Krefeld · Immer mehr Angriffe auf Sicherheitskräfte machen der Stadt Krefeld Sorgen. Am Sonntag flog ein Stein auf ein Polizeiauto.

Die eingeschlagene Scheibe des Polizeifahrzeugs

Die eingeschlagene Scheibe des Polizeifahrzeugs

Foto: ja/Polizei Krefeld

Die Gewalt gegenüber Polizisten und Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes in Krefeld nimmt  zu. In der Nacht zu Sonntag, dem 16. September, ist ein  Angriff auf einen Streifenwagen der Polizei erfolgt. Vor einer Diskothek beschädigte ein 20-jähriger Mann aus Willich mit einem Steinwurf die Heckscheibe des Wagens, die Beamten sahen sich zudem wiederholten Beleidigungen von alkoholisierten Personen ausgesetzt. Auslöser war ein Streit zwischen zwei Krefeldern im Alter von 39 und 34 Jahren. In der Folge mischten sich auch unbeteiligte Gäste ein, hetzten gegen die Polizisten.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich im August im Fischelner Stadtpark

Ein ähnlicher Fall war auch Thema in der letzten Sitzung des Ordnungs- und Sicherheitsausschusses. Nachdem es vor rund einem Monat zu einem tätlichen Angriff auf drei Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes kam, forderte die CDU in einem Dringlichkeitsantrag die Verwaltung zu einer Stellungnahme auf. KOD-Chef Christian Horn legte den Tathergang detailliert vor, in den Fraktionen herrschte Entsetzen.

In der Nacht zum 19. August ist demnach ein scheinbarer Routineeinsatz im Stadtpark Fischeln eskaliert. Horn: „Einem unsere Mitarbeiter wurde ein Personalausweis aus der Hand geschlagen. Danach kam es zu einer Rangelei. Ein 22-Jähriger Mann stieß einen weiteren Kollegen zu Boden und trat ihm mehrfach ins Gesicht.“ Als die Polizisten den Täter in den Einsatzwagen brachten, versuchten zwei Freunde, 18 und 20 Jahre alt, ihn gewaltsam aus dem Auto zu befreien. Während für die Täter eine Anzeige wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Gefangenenbefreiung folgte, mussten sich die KOD-Mitarbeiter in ärztliche Behandlung geben. Auch knapp vier Wochen nach dem Vorfall sind zwei der drei Mitarbeiter krankgeschrieben. Horn: „Sie haben unter anderem Prellungen, Stauchungen und eine Person hat einen Sehnenteilabriss im Oberarm erlitten.“

Der Fall wird bis ins letzte Detail aufgearbeitet

Für die Fraktionen war klar, dass Vorfälle wie diese nicht hinnehmbar seien. SPD-Ratsherr Hans Butzen: „Diese Vorfälle haben zugenommen und das ist nicht akzeptabel. Man muss es mit allen Konsequenzen des Strafrechtes verfolgen.“ Die Parteien fragen sich, wie  KOD-Mitarbeiter besser zu schützen sind.

Frank Kollenbroich, Sicherheitsbeauftragter der Stadtverwaltung sagt: „Wir haben ein komplexes Systemtraining und denken, dass wir dort ordentlich aufgestellt sind. Wir hatten noch nicht die Zeit das Gespräch mit den Kollegen zu suchen, aber dieser Fall wird bis ins letzte Detail aufgearbeitet.“

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