Stadtteil-Check in Oppum und Linn „Ich wünsche den Bürgern, dass sie nicht mehr die Brücke nutzen müssen“

Bezirksvorsteher Hansjürgen Tacken spricht über den Bahnhof, die neue Gesamtschule und den Ausbau der A 57.

Stadtteil-Check in Oppum und Linn: „Ich wünsche den Bürgern, dass sie nicht mehr die Brücke nutzen müssen“
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Am Montag beginnt der Stadtteilcheck in Oppum/Linn. Zum Auftakt gibt Bezirksvorsteher Hansjürgen Tacken einen Ausblick auf die Herausforderungen in diesem Jahr.

Herr Tacken, was ist das Wichtigste, das in den Stadtteilen Oppum und Linn in diesem Jahr bevorsteht?

Hansjürgen Tacken: Das Wichtigste ist sicher, dass die fünfte Gesamtschule nach Oppum kommt. Das ist ein Gewinn, denn bisher konnten Schüler aus Oppum und Linn kein Abitur in ihrem Stadtbezirk machen. Nun müssen sie dafür nicht mehr nach Fischeln oder Uerdingen fahren. Im August 2016 soll sie eröffnet werden.

Hat die Schule schon einen Namen?

Tacken: Sie wird einen Namen bekommen, aber bisher hat sie keinen. Es ist auch noch nicht entschieden, wer Rektor wird. Das wird sich bis zu den Sommerferien klären.

Was passiert mit der Realschule, die ja zur neuen Gesamtschule wird?

Tacken: Die Realschule wird noch etwa fünf bis sechs Jahre weitergeführt. Es wird Erweiterungsbauten geben. Eingeschult wird in der Gesamtschule nur die fünfte Klasse. Ich rechne mit etwa 100 Schülern. Nach der letzten Analyse war ein hoher Bedarf in Oppum festzustellen.

Wird der Bahnhof in diesem Jahr fertig?

Tacken: Ja, Ende Juni 2016 soll der Bahnhofstunnel fertig sein und die Behelfsbrücke abgebaut werden. Die endgültige Fertigstellung wird möglicherweise erst im dritten Quartal 2016 sein. Der Bahnhof ist seit 2014 im Umbau und hätte eigentlich 2015 fertig werden sollen, aber beim Bau gab es einige Überraschungen. Es mussten ja sogar Taucher eingesetzt werden. Ich wünsche den Bürgern, dass sie nicht mehr die Brücke nutzen müssen. Der Platz soll dann im Anschluss umgestaltet werden. Die Nordseite komplett, auf der Südseite ist kein aufwendiger Umbau geplant, da soll aber zumindest im Anschluss eine durchgängige Bepflasterung entstehen.

Werden die Grundstücke in der Donksiedlung in diesem Jahr noch mal Thema sein?

Tacken: Es hat drei Veranstaltungen mit den Bürgern gegeben, eine Mehrheit wünscht sich keinen Bebauungsplan, deshalb steht das nicht auf der Agenda. Eine Erschließung von Innengrundstücken ist ohne den Bebauungsplan nicht möglich. Allerdings haben auch viele die Kosten befürchtet. Die wären natürlich nur auf sie zu gekommen, wenn sie Teile ihrer Grundstücke hätten verkaufen wollen.

Ist die Nachfolge von Christoph Reichmann noch ein Thema für Sie?

Tacken: Das war natürlich ein großes Thema, weil die Mehrzahl der Bürger für eine Nachfolge war. Annette Schieck ist natürlich auch ausgebildete Archäologin, aber mit dem Textilmuseum sind das zwei große Gebiete, die zu betreuen sind. Rein theoretisch ginge das, aber ich bin sehr glücklich, dass Frank Meyer sich auf die Suche nach einem Nachfolger macht. Das war bei allen Vereinen, die mit der Burg zu tun haben, ein Thema und dort gibt es sehr viele Gruppen, die ebenfalls eine unabhängige Nachfolge für Dr. Reichmann befürworten.

Was wird eins der größten Projekte für das kommende Jahr?

Tacken: Die Promenade, die quer durch Krefeld führen wird. Ob wir das in diesem Jahr schaffen, wissen wir noch nicht. Sie wird vom Forstwald bis zum Rhein gehen, die Trasse ist ja auch da, es müsste aber eine Asphaltschicht aufgetragen werden, damit sie auch mit dem Fahrrad befahren werden kann. Durchgängig kann die Bahntrasse aber nicht an allen Stellen genutzt werden. Begonnen wird voraussichtlich mit dem Bau der Promenade im Bereich Verschubbahnhof und Trift.

Was wird aus dem Veranstaltungsraum Parkhaus?

Tacken: Dort soll eine Wohnbebauung entstehen, weil das Haus leider nicht sanierungsfähig ist. Die Wohnstätte hat dort einen Plan vorgelegt. Dort sollen Menschen mit Behinderung untergebracht werden. An der Herbertzstraße sind ebenfalls alte Häuser abgerissen worden, dort wird neu gebaut.

Was passiert im Linner Hafen?

Tacken: Dort war ein Containerzentrum von privater Hand geplant, aber das ist in der Versenkung verschwunden, weil es keine Zuschüsse vom Land gibt. Ansonsten steht nur eine Änderung auf der schönen alten Brücke an, die soll bald zeitgleich von beiden Seiten befahrbar sein.

Wie läuft die Kirmes in Linn?

Tacken: Wir haben die Kirmes dauerhaft auf den Andreasmarkt verlegt und dort ist sie ganz gut nachgefragt. An der Rathenaustraße ging keiner mehr hin, aber letztes Mal war sie gut besucht.

Was hat es mit dem Bürgerpark in Oppum auf sich?

Tacken: Eine Gruppe von Bürgern macht sich schon länger für einen Park in Oppum stark Am Fungendonk ist ein kleiner Weiher, parallel zur Hauptstraße fast bis zur Untergath. Der Abschnitt würde sich anbieten, aber das ist bisher nur eine Idee. Das müsste erst noch geplant werden, aber die Fläche ist da. Je mehr sich engagieren, desto eher wird etwas aus dem Park.

Wie ist der Stand der Dinge bei der Lärmschutzwand an der A 57? Und was passiert mit der Geismühle?

Tacken: Für den Bauverein, der die Mühle wiederhergestellt hat, ist das sehr ärgerlich. Die A57 wird ausgebaut und damit der Lärmpegel nicht steigt, sind sieben Meter hohe Lärmschutzwände geplant. Das ist schlecht für den Wind, die Mühle könnte kein Mehl mehr mahlen. Erst wurde zugesagt, dass die Wand höchstens 4,5 Meter hoch wird, jetzt erinnert sich aber niemand mehr daran. Die Bauarbeiten sollen aber in diesem Jahr schon starten und 2018 abgeschlossen sein. Die Linner hingegen wünschen sich mehr Lärmschutz. Der Mühlenverein hat protestiert, aber, ob das Erfolg haben wird, ist sehr fraglich.

Unter www.krefeld-hautnah.de können Sie Ihren Stadtteil bewerten und einen Mitsubishi Space Star gewinnen. Außerdem freuen wir uns auf Ihre Anregungen.

Schicken Sie uns ([email protected]) Ihre Lieblingsplätze, die schönsten Fotos aus Ihrem Stadtteil, den Geheimtipp für ein Picknick usw..

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort