Hüttenallee Hüttenallee: Stadt schweigt zu Ausbauplänen

Bockum · Geplante Verbreiterung der Hüttenallee war kein Thema in der Bezirksvertretung Ost, zwei Parks hingegen schon.

 Um das Überfahren des Waldbodens zu verhindern, liegen Baumstämme quer als Begrenzung an der Hüttenallee.

Um das Überfahren des Waldbodens zu verhindern, liegen Baumstämme quer als Begrenzung an der Hüttenallee.

Foto: Strücken, Lothar (sl48)

. Der angedachte Ausbau der Hüttenallee ist zwar seit mehreren Wochen schon ein Gesprächsthema rund um den Krefelder Stadtwald, zur Sprache kam die Sache jedoch auf der Bezirksvertretung Ost am Dienstagabend nicht in größerem Maße. Die Verwaltung äußerte sich nicht zu ihren Überlegungen und ihrer Begründung, die Straße von fünf auf sieben Meter auszuweiten. Sie will erst einmal eine Vorlage für die nächste Sitzung des Bauausschusses erarbeiten. Sozialdemokrat Oliver Leist will die Vorlage abwarten: „Dann haben wir eine Diskussionsgrundlage.“ Der Grüne Mark Borgwardt ließ schon einmal durchblicken: „Wir lehnen jeden Ausbau der Hüttenallee kategorisch ab.“

Anwohner der Hüttenallee
teilten ihre Meinung mit

Anwohner, die zur Sitzung erschienen waren, gingen ohne neue Erkenntnisse wieder nach Hause. Wulf Arens ist ein Gegner des Vorhabens. Er spricht von „Vergeudung von Ressourcen.“ Die Ausweitung auf sieben Meter steigere die Baukosten um 40 Prozent. Vielmehr solle sich die Kommune erst einmal um beschädigte Straßen kümmern: „Krefeld hat viele marode Straßen und Fahrradwege. Die Befahrbarkeit ist gefährdet.“ Er fragt sich: „Warum muss die Hüttenallee überhaupt verbreitert werden?“ Stefan König, ebenfalls ein Widersacher und Anwohner seit 50 Jahren, sagt: „Wir sollten die Hüttenallee nicht zu einer Rennstrecke ausbauen. Wenn die Bäume fallen, kommen die schweren Lkw. Und wenn Unfälle passieren, schreien die Leute nach Konsequenzen.“ König will nicht, dass ein Zubringer mit viel Verkehr zur Nordtangente entsteht.

Auch ein anderes Ärgernis erregt die Gemüter. Der Bürgerverein Bockum hat die Verwaltung darum gebeten, den Wassergraben am Haus Sollbrüggen zu entschlammen. Zudem solle der Durchfluss zwischen den beiden Gewässern im Kaiserpark wieder instandgesetzt werden. „Da sich der Zustand des Durchflusses in einem absolut desolaten Zustand befindet, halten wir es für dringend geboten, erforderliche Sanierungsarbeiten zeitnah auszuführen“, schreibt Geschäftsführer Jörg Ludewig.

Der Bürgerverein habe zudem Teile der Sanierung des Gewässers am Haus Sollbrüggen durch Spenden und Zuwendungen schon selbst geleistet. Ludewig pocht in seinem Schreiben auf mehr Tempo bei der Umsetzung.

Bezirksvertretung gibt Forderungen an Verwaltung

Gregor Grosche (CDU) unterstützte den Bürgerverein, forderte ein ansehnliches Gesamtbild der Anlagen: „Es wäre schön, wenn alles wie aus einem Guss wäre.“ Seine Parteikollegin Angelika Brünsing schimpfte: „Es ist ein Trauerspiel, dass der Sollbrüggenpark so verkommt.“ Paul Hoffmann (FDP) forderte ebenfalls eine schnellere Umsetzung: „Es ist noch nichts passiert. Wann geht es endlich los?“

Die Bezirksvertretung beschloss, das Schreiben des Bürgervereins an die Krefelder Stadtverwaltung weiterzureichen. Am Mittwochmittag dann schrieb der Bürgerverein auf Facebook: „Wir fordern die Stadt Krefeld auf, umgehend einen Mitarbeiter mit der Ausschreibung und Vergabe der dringend gebotenen Arbeiten zu beauftragen, um den derzeitigen Zustand schnellst möglich zu verbessern.“

Im weiteren Verlauf der Sitzung beantragte die CDU-Fraktion, einen Ausbau der Moerser Landstraße von Beginn bis zum Elfrather Weg zu planen. Hierfür sollen Kosten in Höhe von einer Million Euro bis 2021 eingeplant werden. SPD-Mann Oliver Leist: „Wir sehen die Notwendigkeit, aber keine Eile. Es gibt noch Beratungsbedarf.“ Paul Hoffmann (FDP): „Diesen Antrag hat die FDP schon vor zehn Jahren gestellt. Bevor wieder nichts passiert, unterstützen wir das Vorhaben.“ Der Antrag wurde mit 6:5-Stimmen angenommen. CDU, FDP und AfD stimmten dafür, SPD und Grüne dagegen bei zwei Enthaltungen.

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