WZ-Ausflugsserie Denkmal vor Krefeld erinnert an Schlacht von Hückelsmay

Krefeld · An der heutigen Kreuzung, wo sich ein Restaurant befindet, fand damals eine kriegerische Auseinandersetzung statt.

 Eine seitliche Ansicht des Hückelsmay Denkmal, mit dem oberhalb der Säule befindlichen Adler.

Eine seitliche Ansicht des Hückelsmay Denkmal, mit dem oberhalb der Säule befindlichen Adler.

Foto: Tobias Thielen

Wissen Sie eigentlich woran das Denkmal an der Kreuzung Hückelsmay in Krefeld erinnert? Am 23.Juni 1758 kämpften dort im Rahmen des Siebenjährigen Krieges Alliierte gegen französische Truppen. Die Truppen der Alliierten setzten sich aus Soldaten aus Kurhannover, Braunschweig-Wolfenbüttel, Großbritannien, Hessen-Kassel und Preußen zusammen. Insgesamt stießen knapp 90 000 Soldaten aufeinander. 47 000 Franzosen kämpften dort gegen 32 000 Alliierte.

Die Aggressoren schienen wegen ihrer Truppenstärke ganz klar im Vorteil. Doch der gewiefte Befehlshaber der Alliierten Ferdinand von Braunschweig griff vom Süden die in Fischeln lagernden Franzosen an. Diese rechneten mit einem Angriff aus dem Norden, da das südliche Gelände als unpassierbar galt. So war die Gegend nicht frei von Gräben, Büschen und Bäumen, sodass keine freie Sicht möglich war. Doch Ferdinand hatte sich vom Kirchturm von St. Tönis aus einen gerissenen Plan zurecht gelegt. Zum Schein schickte er einen Teil seiner Truppen von Norden in die Schlacht und sorgte somit für ein Ablenkungsmanöver. Der Großteil seiner Armee rückte über St. Antonius und Steinheide an den Feind heran und stand nach einem zehnstündigen Gewaltmarsch im Rücken der Franzosen.

Dabei war der Weg, den die Soldaten zurücklegten, alles andere als unbeschwerlich. Oftmals musste die Kavallerie und Artillerie erst den Weg für die Fußsoldaten frei machen. Da Clermont vollständig auf eine Aufklärungstruppe verzichtete, wurde er durch das Manöver komplett überrascht. Dennoch boten sie den Alliierten in stundenlangen Einzelgefechten lange Paroli. Gegen Abend war die Schlacht schließlich vorbei, nachdem die Alliierten die Franzosen immer weiter in Richtung Osten gedrängt hatten, bis diese sich zwischen einem Wassergraben und einer Landwehr befanden. Infolge der aussichtslosen Lage zogen sie sich weiter in den Osten, nach Neuss zurück.

Insgesamt hatten beide Seiten schwere Verluste zu verbuchen. Auf französischer Seite ließen 4000 Mann bei der Schlacht um Krefeld ihr Leben und auf alliierter Seite starben 1700 Soldaten. Von den insgesamt 5700 Gefallenen kamen 2867 in Hückelsmay ums Leben. Trotz großer Truppenverluste auf französischer Seite verlor Clermont nur drei Kanonen, was einen Bruchteil seiner Artillerie ausgemacht haben soll.

Auch wenn der Sieg der Schlacht oftmals als glanzvoll dargestellt wird, so war er dennoch nicht entscheidend im Gesamtkriegsverlauf. Auch zeichnete sich auf Seiten der Preußen ein eher unrühmliches Verhalten ab. So plünderten die Soldaten rund um ihren Befehlshaber Ferdinand von Braunschweig mehrere Ortschaften. Darunter unter anderem der heutige Krefelder Stadtteil Fischeln. Aber auch in Osterath, Willich und Kaarst machten die Truppen keinen Halt vor Plünderungen. Insbesondere die Fischelner erinnerten sich an die Gräueltaten der Alliierten und verzichteten daher auf die im Jahr 1858 stattgefundene Enthüllung des Denkmales.

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