TV-Tester : Hot oder Schrott bei Vox: Das ist das Geheimrezept der Kneidingers aus Krefeld
Krefeld Ingrid und Otto Kneidinger werden beim Einkaufen oft erkannt. Denn sie sind regelmäßig im Fernsehen präsent. In seiner beruflichen Zeit hat das Krefelder Rentner-Ehepaar auf Theaterbühnen im In- und Ausland mit seinen gesanglichen Fähigkeiten beeindruckt.
Wenn Ingrid und Otto Kneidinger in Krefeld Einkaufen gehen, ohne erkannt zu werden, ist das eher die Ausnahme. Und das liegt meist nicht daran, dass das Opernsänger-Ehepaar über mehr als 30 Jahre zahlreiche Bühnen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und anderen Ländern bespielt hat. Es liegt wohl eher an ihrer natürlichen, direkten und humorvollen Art, mit der sie die unterschiedlichsten Produkte im Fernsehen ausprobieren. Sie bilden einen Teil der „Allestester“ bei der Vox-Show „Hot oder Schrott“. Die Tester bekommen dabei oft ungewöhnliche Produkte ins Haus geliefert. Was sich in den Paketen verbirgt, wissen sie vorher nicht. Neugier auf neue und unbekannte Sachen ist das Stichwort, das für das Paar den Reiz der Sendung ausmacht. Und auch Zusammenarbeit mit den „netten jungen Leuten“ des TV-Teams.
Seit vier Jahren ist das Ehepaar in der Show zu sehen
Bei der Show sind die Kneidingers seit mehr als vier Jahren zu sehen. Für manchen Zuschauer erfüllen sie damit eine Art Vorbildfunktion. Doch dazu später mehr. Ein Blick zurück: Kennengelernt haben sie sich auf einer Bühne in Baden bei Wien. Am 2. Oktober 1973, erklärt Otto Kneidinger. Beide hatten sich der Oper verschrieben. Der heute 83-jährige gebürtige Wiener als Operetten-Tenor und die heute 84-jährige aus Krefeld als Soubrette. „Es war Liebe auf den zweiten, dritten Blick, die Steigerung war ziemlich flott“, sagt Otto Kneidinger, dann wird herzlich gelacht.
Wenn die Kneidingers von ihren Karrieren erzählen, wird schnell klar, dass sie ihren Beruf mit Leidenschaft gelebt haben und ein Stück weit immer noch leben, etwa bei Gelegenheiten in Krefeld. Im Flur ihres Hauses hängen zwei Collagen mit Schwarz-Weiß-Fotos die sie in ihren Rollen, in Kostümen, im Frack oder als Eliza in „My Fair Lady“ zeigen. Letztere spielte Ingrid Kneidinger in Krefeld immer wieder. „Es war der Höhepunkt in meinen Leben, ach nein, der Höhepunkt bist ja du“, sagt die 84-Jährige und schaut lachend ihren Mann an.
Die Frage nach dem Geheimrezept einer langen glücklichen Ehe drängt sich förmlich auf. „Harmonie, Respekt und Liebe“, sagen sie. Dazu kommt wohl noch die Liebe zu der Tätigkeit, die sie jeweils einen Großteil ihres Lebens ausgeübt haben — Otto Kneidinger als eine Art Feuerwehrmann für Theater im ganzen Land. Immer dann, wenn kurzfristig ein Kollege ausgefallen sei, sei er eingesprungen. Das Textbuch wurde dann während der Autofahrt studiert, die passende Musik mittels Kassette verinnerlicht. Was andere über Wochen probten, schaffte sich der 83-Jährige in mehreren Stunden drauf. Aufgefallen sei das nie. Wie das funktioniert? „Wenn es sein muss, schafft man das.“
Mit der gleichen Macher-Mentalität gehen die Kneidingers auch an die Pakete, die ihnen für die Vox-Show „Hot oder Schrott“ in die heimischen vier Wände nach Krefeld geliefert werden. Ein Beispiel: Otto Kneidinger ist mit mehreren Paketen im Arm zu sehen. Ein Produkt verspricht, Essen aufzuwärmen. Der Clou: ohne Strom oder Feuer. Eine Erfindung für das nächste Camping-Abenteuer. „So gut wie unmöglich“, ist eine erste Reaktion von Ingrid Kneidinger.