Holzland Roeren fängt neu an

Neun Monate nach dem Großbrand sollen die Arbeiten an der Mevissenstraße beginnen.

Krefeld. Mit schwerem Gerät ist ein Abbruchunternehmen derzeit dabei, die Fundamente des abgebrannten Lagers und der Ausstellungshalle von Holzland Roeren an der Mevissenstraße zu zertrümmern und abzutransportieren. „Wir wollen spätestens Ende April mit dem Neubau der Lagerhallen beginnen und hoffen, dass sie im September/Oktober bezugsfertig sind“, teilte Geschäftsführer Martin Roeren der WZ auf Anfrage mit.

Der Baubeginn für ein neues Verwaltungsgebäude ist für August vorgesehen. Dort werden künftig der Groß- und Einzelhandel unter einem Dach vereinigt sein. 18 Generalunternehmen haben sich um den Wiederaufbau beworben, die Ausschreibungsunterlagen sind bereits auf den Weg gebracht. Der Bauantrag wird von der Stadt derzeit geprüft. Stadtsprecher Manuel Kölker: „Einige wenige Sachverhalte müssen noch geklärt werden, die Tendenz ist aber deutlich positiv.“

Größer, höher und übersichtlicher — so soll der Neubau hinter Real werden. Die überbaute Fläche wird insgesamt 11 000 Quadratmeter umfassen (vorher 7000). Lagerhallen und Verwaltung werden um drei Meter höher sein als bisher: bis zu 14 Meter an der Oberkante. Für den Neubau rechnet Roeren mit Kosten von mehr als zehn Millionen Euro. „Den genauen Betrag kennen wir noch nicht.“

Martin Roeren erinnert an die kurze Planungszeit: „Wir ziehen etwa in sechs Monaten durch, wofür sonst anderthalb bis zwei Jahre benötigt werden.“

Der Großbrand, der am Abend des 9. Juli 2012 ausgebrochen und erst nach vier Tagen endgültig gelöscht war, habe einschließlich gelagerter Ware einen Schaden von gut 15 Millionen Euro angerichtet.

Nach den Ermittlungen der Kripo soll eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe die Ursache gewesen sein. Fraglich ist aber, ob es dem 57-Jährigen, der die Fahrlässigkeit einige Tage später eingeräumt hat, vor Gericht nachzuweisen ist, dass es ausgerechnet seine Zigarette war, die Stunden später ein Feuer auslöste, das sich rasend schnell ausbreitete.

Die exakte Bauweise der Hallen steht zwar noch nicht fest, aus Brandschutzgründen wird allerdings allenfalls die Dachkonstruktion aus Holz sein. Martin Roeren denkt an Leimbinder, die auf Betonträgern ruhen. Und auch der vorbeugende Brandschutz spielt beim Neubau eine wichtige Rolle: So wird eine eigene Löschwasserversorgung mit Sprinkleranlage und einem 300 Kubikmeter fassenden unterirdischen Wasserbecken gebaut.

Beim Großbrand hatte sich herausgestellt, dass die städtische Druckleitung zu klein ausgelegt war für den immensen Wasserbedarf der Feuerwehren aus Krefeld und den Nachbarstädten. Zum Vorwurf, dass der Hydrant auf dem Bürgersteig vor Roeren nicht ordentlich funktioniert hat, sagt Martin Roeren: „Das ist Sache zwischen der Versicherung und der Stadt.“ Bis Ende des Jahres, so schätzt der Geschäftsführer von Krefelds größtem Holzhandel, könnte die Schadensregulierung mit der Versicherung abgeschlossen sein.

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