DAUERÄRGER Holterhöfe: Streit um Ortseingangsschild geht weiter

Krefeld · Anwohner und Politiker können Haltung von Straßen.NRW nicht nachvollziehen. Bürgerverein schreibt an OB.

 Die gut ausgebaute Anrather Straße mit separatem Radweg (l.) lädt zum Rasen ein. Das hat der Bürgerverein Holterhöfe ermittelt.

Die gut ausgebaute Anrather Straße mit separatem Radweg (l.) lädt zum Rasen ein. Das hat der Bürgerverein Holterhöfe ermittelt.

Foto: Bürgerverein Holterhöfe

Der Ortsteil Holterhöfe wird im nächsten Jahr 50 Jahre alt. So lange ist es mittlerweile her, dass er durch eine Begradigung der südlichen Stadtgrenze ein Teil von Krefeld geworden ist. Kurz vor dem Jubiläum reißt aber ein Streit nicht ab, der schon seit Monaten die Bürger auf die Palme treibt. Es geht um das vom Landesbetrieb Straßen.NRW abgebaute Ortseingangsschild, mit dem sich jetzt erneut die Bezirksvertretung West beschäftigt hat.

Heinz-Albert Schmitz (CDU) forderte von der Verwaltung, zu einer vernünftigen Regelung zu kommen. Vor allem Autofahrer aus Richtung Anrath rasten seit dem Ausbau der Straße mehr als früher. Daran änderten auch Tempo-50-Schilder nichts. „Innerhalb einer geschlossenen Ortschaft sind die Bestrafungen höher“, betonte Schmitz. Die Politik möchte jetzt auf CDU-Antrag rechtlich geklärt haben, warum sich nach dem Umbau der Straße die Einordnung von Holterhöfe geändert hat.

„Mehr als 45 Jahre war das hier eine geschlossene Ortschaft“, sagte Anwohnerin Brigitte Sasserath in der Einwohnerfragestunde. Sie kann nicht verstehen, warum erst nach so vielen Jahren auffalle, dass die Anrather Straße keine Ortsdurchfahrt sein soll. Die Aussage von Straßen.NRW, der Heckenrosenweg auf der südlichen Seite der Anrather Straße sei ein Privatweg, ist aus ihrer Sicht schlichtweg falsch. „Ich selbst habe 27 Jahre am Heckenrosenweg gewohnt, habe meine Grundsteuer an die Stadt entrichtet und wir fühlten uns immer als Holterhöfer“, erklärte sie gegenüber unserer Zeitung.

Die Sichtweise von Straßen.NRW las Dirk Bangel, Leiter des Fachbereichs Bürgerservice bei der Stadt, aus einer Stellungnahme des Landesbetriebs ab. Danach habe die Straße nicht den Charakter einer Ortsdurchfahrt. Der Heckenrosenweg sei eine reine Privatstraße, eine geschlossene Ortschaft liege hier nicht vor. Und falls man überhaupt ein Ortseingangsschild aufstellen könne, dann müsse darauf nicht Krefeld-Holterhöfe, sondern Krefeld-Forstwald stehen. Was im Saal Brigitte Sasserath und Birgit Hentschel vom Bürgerverein Holterhöfe mit völligem Unverständnis zur Kenntnis nahmen.

Der Bürgerverein hat an der Anrather Straße eine Messanlage installiert, auf deren Ergebnisse Brigitte Sasserath verwies. Danach ist nach dem Umbau der Straße die Zahl der Autos in Richtung Anrath teils deutlich gestiegen. Während im April 2016 in einer Woche 8472 Fahrzeuge gezählt wurden, waren es im April 2019 zwischen 8830 und 9193. Das Durchschnittstempo kletterte im Messzeitraum von 77,7 km/h (25.4. bis 1.5.2016) auf 78,6 km/h (8.4. bis 14.4.2019).

Der Bürgerverein hat mittlerweile an Oberbürgermeister Frank Meyer geschrieben, damit dieser das leidige Problem persönlich löst.

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