Hoffnung für die Bücherei in Uerdingen schwindet
Trotz der 4000 Unterschriften will die Politik hart bleiben – und baut auf eine Alternative, die keine ist.
Krefeld. Klar sagen will es keiner, doch die Signale sind eindeutig: Es sieht schlecht aus für die Uerdinger Bücherei. CDU, Grüne und FDP sind offenbar entschlossen, die Zweigstelle aus finanziellen Gründen aufzugeben. "Die Mediothek am Theaterplatz hat höchste Priorität", sagt Stefanie Neukirchner, kulturpolitische Sprecherin der CDU. "Und für Uerdingen wird sich eine Lösung finden."
Elmar Jakubowski, CDU
Zwar haben die 4000 Unterschriften, die Bürger innerhalb weniger Wochen gesammelt haben, bei den Politikern Eindruck hinterlassen. "Aber es wäre noch besser, wenn alle Unterzeichner sich Leseausweise geholt hätten", sagt Bezirksvorsteher Elmar Jakubowski, ebenfalls CDU. Dass es in Uerdingen nur 700 gibt, bestätigt die Politik in ihrer Skepsis. Auch Kontakte der Bücherei zu Schulen seien "nur vereinzelt erkennbar", kritisiert Jakubowski.
FDP und Grüne verweisen ebenfalls auf die Bedeutung der Mediothek. Bleibt Uerdingen geöffnet, müsste sie 60000 Euro beim Ankaufsetat einsparen. Der Bestand würde Aktualität einbüßen und kleiner werden, wie auch die Einnahmen aus dem Verleih elektronischer Medien. "Uerdingen zu schließen, heißt, die Mediothek zu erhalten", sagt FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann.