Hilfe für Hausbesitzer Fördermittel für die Fassaden

Krefeld · Hauseigentümer in der Innenstadt werden bei der Sanierung ihrer Immobilie konkret unterstützt.

 Über Fördermöglichkeiten für Fassadensanierung informieren vor dem Haus Schwertstraße 136 (v.l.) Birgit Causin (Quartiersmanagerin), Hauseigentümer Guenter Puff und Mouna Nasta (Quartiersarchitektin).

Über Fördermöglichkeiten für Fassadensanierung informieren vor dem Haus Schwertstraße 136 (v.l.) Birgit Causin (Quartiersmanagerin), Hauseigentümer Guenter Puff und Mouna Nasta (Quartiersarchitektin).

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Das denkmalgeschützte Haus an der Schwertstraße 136 ist ein Schmuckstück: Die Fassade ist in einem Grünton frisch gestrichen worden. Schäden, die teils noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammten, wurden beseitigt. „Ich habe schon sehr viel positives Feedback bekommen“, berichtet Eigentümer Guenter Puff, dessen Großvater das Gebäude 1885 errichten ließ. Bei der Sanierung bekam der Enkel jetzt tatkräftige Unterstützung durch das Krefelder Stadtumbaubüro. Und das nicht nur in Form einer ausgiebigen Beratung, sondern auch in finanzieller Hinsicht durch das Hof- und Fassadenprogramm.

Hauseigentümer in der Innenstadt werden durch dieses Programm bei der Modernisierung ihres Immobilie unterstützt. Wie Quartiersmanagerin Birgit Causin erläutert, können bis zu 30 Euro pro Quadratmeter umgestalteter Fläche als Zuschuss gewährt werden. Und das völlig unabhängig davon, ob man nun wie Guenther Puff in einem Denkmal im Herzen des Kronprinzenviertels wohnt oder in einem schmucklosen Nachkriegsbau. Das Haus muss lediglich älter als zehn Jahre sein und überwiegend zum Wohnen genutzt werden.

Die Erstberatung ist
kostenlos und unverbindlich

Nach Auskunft von Causin wissen viele Eigentümer gar nicht, dass sie sich bei der Umgestaltung und Aufwertung ihres Hauses im Stadtumbaubüro an der Friedrichstraße 25 Hilfe holen können. Zunächst gibt es dort ein kostenloses und unverbindliches Informationsgespräch durch die Quartiersarchitekten – und später nach Wunsch eine ganz detailierte Beratung. An der Schwertstraße hat es am Ende gleich mehrere Ortstermine gegeben, „bei denen auch ganz konkrete Farbvorschläge gemacht wurden“. Auch der Denkmalschutz wurde hinzugezogen.

Die Fördermittel aus dem Hof- und Fassadenprogramm stammen zu 80 Prozent von Bund und Land, 20 Prozent trägt die Stadt. „Ende 2018 haben wir wieder einen Zuwendungsbescheid über 125 000 Euro erhalten“, berichtet Birgit Causin. Die Vergabe erfolgt nach Auskunft von Quartiersarchitektin Mouna Nasta nach dem Motto: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“

Schon 550 000 Euro sind an
Zuschüssen bewilligt worden

Seit 2012 sind in Krefeld bereits 111 Zuschussanträge bewilligt worden. Weitere sind in der Bearbeitung. Insgesamt wurden 550 000 Euro ausbezahlt – bei einem privaten Invest von 1,4 Millionen Euro.

Bevor die Zuschüsse fließen, müssen allerdings einige bürokratische Hürden genommen werden. So sind unter anderem für die geplante Maßnahme drei Kostenvoranschläge einzuholen und der Stadt vorzulegen. Auch Farb- und Materialwahl müssen vermerkt werden. Falls der Denkmalschutz oder eine andere Behörde der Maßnahme zustimmen müssen, ist auch diese Genehmigung vorab einzuholen und dem Antrag beizufügen.

Guenter Puff hat dies alles erfolgreich hinter sich gebracht und ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Von der Möglichkeit der Förderung durch das Hof- und Fassadenprogramm hatte er in der Zeitung gelesen. Im Aktivkreis Hansaviertel, in dem er sich engagiert, wurde es dann von Birgit Causin genauer vorgestellt.

Puff hat nicht nur positive Rückmeldungen für das eigene Haus bekommen, sondern sieht in der direkten Nachbarschaft, dass nach seinem Vorbild weitere Hausverschönerungen in Angriff genommen werden. Birgit Causin ist davon nicht überrascht: „Wenn einer anfängt, folgen oft ganz viele.“ Gleich auf der anderen Straßenseite wird derzeit die Sanierung des Gebäudes Schwertstraße 135 vorbereitet, in dem sich das Sozialpsychiatrische Zentrum Krefeld befindet. Verschiedene Fassadenfarben sind schon ausprobiert worden. „Grün wird es aber nicht schon wieder werden“, verrät die Quartiersmanagerin.

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