„Höllentag“ im Supermarkt

Vor Weihnachten erwarten viele Einzelhändler noch wahre Hamsterkäufe.

Krefeld. Die Menschen erinnern sich wieder an ihre Ursprünge und verwandeln sich in Sammler und Jäger. So sieht es auf jeden Fall beim Betrachten der Schlangen an den Supermarkt-Kassen aus. Der Grund: Lange dreieinhalb Tage bleiben die Geschäfte wegen der kommenden Weihnachtsfeiertage samt anschließendem Sonntag geschlossen.

Der Einzelhandel erwartet deshalb wahre Hamstereinkäufe und hat sich für den erwarteten Ansturm entsprechend gerüstet. Für diejenigen, denen am 26. Dezember Butter, Eier und Milch ausgegangen sind, gibt es "Überlebens-Tipps."

"Der Mittwoch heute wird ein Höllentag", sind sich Kaiser’s District-Managerin Simone Leesker und Marktleiter Jürgen Undi an der Glockenspitz sicher. "Es ist jedoch schön, wenn es so richtig brummt", betonen beide.

Schon seit langem steht das haltbare Trockensortiment wie Konserven parat. In diesen letzten Tagen vor dem Fest sind die Schwerpunkte in der Theke frische Molkereiprodukte, Obst, Fisch und Fleisch. Der 24. ist dann eher ein Abholtag für bestellte Ware.

Dass verstärkt eingekauft wird, bestätigen die Fachleute. Der Einkaufsmarathon habe jedoch noch einen zweiten Grund: "Wegen der Krise rücken die Menschen zu Hause enger zusammen. Es wird vermehrt selbst gekocht.

Das ist günstiger als der Restaurantbesuch." Der Gefahr, keine richtigen Reserven angelegt zu haben, wolle sich keiner aussetzen. Montag und Dienstag wird dann Resteessen angesagt sein. "Der Käuferansturm relativiert sich dann auch wieder."

In dieser Woche ist Urlaub für die Angestellten tabu. Undi: "Das gesamte Personal ist an Bord. Wir fahren verlängerte Schichten." Zwischen sieben und 22 Uhr steht die 32-köpfige Mannschaft abwechselnd parat. Am 24. Dezember sind die Türen dann allerdings ab 14 Uhr geschlossen. "Auch die Mitarbeiter haben ein Recht auf den Heiligen Abend", so Leesker.

"Es ist klar, dass die Geschäfte um 14 Uhr geschlossen sein müssen", sagt auch Sabine Busch von Verdi. "Daran halten sich wohl auch alle. Wir haben von unseren Betriebsräten auf jeden Fall keine diesbezüglichen Anfragen erhalten." Rewe macht es so und Real beispielsweise schließt bereits um 13 Uhr.

Dass es zu Engpässen in der Versorgung kommt, befürchtet Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes NRW, für das überlange Weihnachtswochenende nicht. "Diese Konstellation haben wir ja immer wieder." Die Verbraucher brauchten keine großen Sorgen zu haben, denkt er. "Der Handel ist gut vorbereitet und viele Berufstätige haben bereits Urlaub, so dass sich die Vorratskammern in Ruhe füllen lassen."

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