Medizinischer Erfolg Wissenschaftler entwickeln Sensor-Verband für Diabetes-Patienten

Krefeld · Der sogenannte iFoot kontrolliert medizinische Werte und gibt diese zur Prüfung an die Smartwatch weiter – in Zukunft sollen so Amputationen verhindert werden.

 Das Projektteam um Professor Hubert Otten (2.v.l.) zeigt, wie der Verband funktioniert: Er misst medizinische Daten und sendet diese an digitale Endgeräte wie Smartwatch oder Laptop.

Das Projektteam um Professor Hubert Otten (2.v.l.) zeigt, wie der Verband funktioniert: Er misst medizinische Daten und sendet diese an digitale Endgeräte wie Smartwatch oder Laptop.

Foto: Hochschule Niederrhein

Ein neues Forschungsprojekt mit dem Namen „iFoot“ soll Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom eine bessere Behandlung ermöglichen. Das Projekt, das am Fachbereich Gesundheitswesen der Hochschule Niederrhein angesiedelt ist, wurde jetzt mit dem Bytes-4-Diabets-Award ausgezeichnet.

Die Wissenschaftler entwickelten einen mit Sensorik ausgestatteten Verband, der medizinisch relevante Werte am Fuß der betroffenen Personen misst und diese an eine Smartwatch weiter gibt. Hier werden die am Fuß gemessenen Werte einer ersten notfallspezifischen Analyse unterzogen. Sind die Werte schlecht, gibt es ein Alarmsignal über die Smartwatch.

Auf der Uhr werden darüber hinaus die Sensor-Datensätze vom Fuß um weitere Vitalparameter ergänzt und in dieser Kombination über ein Mobilfunknetz in einen patientenbezogenen Datenpool weitergeleitet. An dieser Stelle erfolgt eine erweiterte Datenanalyse, die das Ziel verfolgt, Komplikationen zu vermeiden sowie den Heilungsverlauf zu verbessern. Daten und Analyseergebnisse werden Patienten und Behandlern digital zur Verfügung gestellt.

Nico Richter, Bereichsleiter Versorgungsforschung und Innovation bei der Krankenkasse DAK-Gesundheit, lobte das Projekt in seiner Laudatio: „Der iFoot-Verband ist das, was wir suchen.“ Die Jury halte es für sehr wahrscheinlich, dass durch den Verband eine Eskalation des Diabetischen Fußsyndroms in vielen Fällen vermieden werden kann.

Professor Dr. Hubert Otten, Leiter des Competence-Center-eHealth an der Hochschule Niederrhein und verantwortlich für das Projekt „iFoot“, erklärte das Anliegen der Forscher: „Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, dass der Heilungsverlauf beim diabetischen Fuß verbessert wird.“ Bei konsequenter Vorsorge sei es möglich, einen hohen Anteil der jährlich 40 000 aufgrund des Diabetischen Fußsyndroms vorgenommenen Amputationen zu vermeiden. „Hier kann unser innovativer Verband helfen und das mit der Volkskrankheit Diabetes häufig verbundene menschliche Leid lindern.“

Das Konsortium des Projekts „iFoot“ besteht aus dem Kölner Centrum für Integrierte Diabetestherapie (CID GmbH), dem St. Vinzenz Hospital Köln, der PI Proballigence GmbH und dem Kompetenzzentrum CCeHealth am Fachbereich Gesundheitswesen der Hochschule Niederrhein. Unterstützt wird es durch die Initiative Chronische Wunden (ICW), das Netzwerk Diabetischer Fuß e.V., die Sana-Factur GmbH und die Vodafone GmbH. Das mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und der EU geförderte Projekt hat ein Gesamtbudget von 1,5 Millionen Euro und läuft drei Jahre. Red

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