Größtes Forschungsprojekt der Geschichte Hochschule erhält Millionenförderung für Oberflächenzentrum

Krefeld. Die Hochschule Niederrhein baut ihren Forschungs-Schwerpunkt Funktionale Oberfläche weiter aus. Jetzt hat ihr neu gegründetes Oberflächenzentrum HIT (Hochschule Niederrhein Institut für Surface Technology) den Zuschlag für das bisher größte Transferprojekt in der Geschichte der Hochschule Niederrhein erhalten: Insgesamt fließen in den nächsten fünf Jahren rund 10,9 Millionen Euro in das INTERREG V A-Projekt D-NL-HIT, das Oberflächenzentrum an der Adlerstraße und an die Kooperationspartner in Industrie und Wissenschaft.

Eröffnung des Oberflächenzentrums Anfang Juli (Archivfoto)

Eröffnung des Oberflächenzentrums Anfang Juli (Archivfoto)

Foto: Hochschule Niederrhein

Die Hochschule Niederrhein erhält als Leadpartner die Fördersumme von gut 4,6 Millionen Euro.

„Wir können mit diesem Projekt unseren Anspruch untermauern, Partner der Industrie am Niederrhein zu sein“, sagt Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein. Im Fokus des Projekts steht das Oberflächenzentrum HIT (Institut für Surface Technology), das vor wenigen Wochen eröffnet wurde.

Derzeit sind an der Adlerstraße Umbauarbeiten im Gang, Anfang 2018 soll das Zentrum seine Arbeit aufnehmen. Kern des Zentrums ist ein Roboter, der als Hochdurchsatz-Anlage die Standards aus der Industrie 4.0 auf Innovationen in der Oberflächentechnologie übertragen soll. Ein Teil der Fördergelder wird jetzt genutzt, um weitere Module für den Roboter zu kaufen.

Im HIT sollen neue innovative Farben, Lacke, Kleb- und Werkstoffe sowie ressourceneffiziente Beschichtungsmethoden entwickelt werden. Und zwar zusammen mit kleinen und mittelständischen Unternehmen, die meist nicht in der Lage sind, einen derartigen Hightech-Apparat selbst zu finanzieren. Die Hochdurchsatz-Anlage soll in der Lage sein, die Produkte fünfmal so schnell zu entwickeln wie mit konventionellen Methoden. Für die Unternehmen der Region bedeutet das: Sie können schneller und effizienter Produkte entwickeln als die Konkurrenz.

Im Projekt sind nicht nur Unternehmen aus der Chemie- oder Oberflächenindustrie dabei sondern auch Anlagenbauer. Ihre Aufgabe wird es sein, die Hochdurchsatz-Anlage laufend fortzuentwickeln und an die Anforderungen der Unternehmen anzupassen. Zugleich sollen Professorinnen und Professoren der Hochschule Niederrhein zusammen mit Doktoranden und Studierenden angewandte Forschung betreiben. „Das Zentrum HIT ermöglicht alle vier Leistungsdimensionen einer Hochschule für angewandte Wissenschaften: Forschung, Transfer, Lehre und Infrastruktur“, sagt Prof. Dr. Dr. Alexander Prange, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Hochschule Niederrhein als Leiter des Projekts. Leiter des Oberflächenzentrums und Projektkoordinator ist Dr. Dirk Ebling, der seit Oktober 2016 im Ressort Forschung und Transfer das neue Oberflächenzentrum aufgebaut hat.

Das INTERREG -Projekt ist grenzübergreifend angelegt. Unter den 16 Partnern sind drei Hochschulen, eine Stiftung, vier große Unternehmen sowie acht kleine und mittelständische Unternehmen jeweils auf deutscher und niederländischer Seite in der Grenzregion Rhein-Maas. Untergebracht wird das HIT im ehemaligen Lacklabor des Fachbereichs Chemie an der Adlerstraße. Insgesamt stehen dort 500 Quadratmeter zur Verfügung. Die Roboteranlage soll in einer 252 Quadratmeter großen Halle stehen. In den angrenzenden Büros arbeiten die technischen Assistenten und Doktoranden an der Anlage und der chemisch-technischen Analytik.

Mit einem Gesamtvolumen von rund 10,9 Millionen Euro und einer Gesamt- Fördersumme von gut 7,25 Millionen Euro (4,6 Mio Euro für die HSNR) ist das Projekt D-NL-HIT das größte Drittmittelprojekt aus dem Bereich Forschung und Transfer, das die Hochschule Niederrhein jemals eingeworben hat.

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