Hilfe zur Selbsthilfe im Repair-Café

Kaputte Geräte müssen nicht zum alten Eisen: Im Asta-Keller erfährt man, wie sie repariert werden.

Hilfe zur Selbsthilfe im Repair-Café
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Klaus Heimbucher sitzt an einem Tisch im Asta-Keller am Campus West der Hochschule Niederrhein und schaut sich ein altes Küchenradio ganz genau an. „Da kann ich nicht mehr viel dran machen“, sagt der Hobby-Bastler. Mitgebracht haben das schon in die Jahre gekommene Küchenradio zwei Besucher des am Sonntag erstmals geöffneten Repair-Café.

Das steht nun an jedem ersten Sonntag im Monat von 12 Uhr bis 18 Uhr allen Besuchern offen, die defekte Elektrogeräte, kaputte Fahrräder oder ganz einfach zu flickende Kleidung haben. „Die Leute können mit den Sachen zu uns kommen, und wir helfen mit unseren Experten bei der Lösung des Problems“, sagt Marco Patriarca vom Allgemeinen Studierendenausschuss der Hochschule Niederrhein. Das Erfolgsrezept lautet hierbei: Anleitung zur Selbsthilfe.

Bislang haben sich zwölf Personen beim AStA der Krefelder Hochschule gemeldet, die bei Problemen mit dem DVD-Player, dem kaputten Fahrradschlauch oder der gerissenen Hose helfen. „Wir verstehen uns als Helfer bei der Suche nach Ursachen von Problemen“, sagt Yulia Taranenko vom AStA. Dabei soll aber den Besuchern kein vollumfänglicher Reparaturservice angeboten werden. „Gemeinsam mit unseren Experten wird der Ursache für ein Problem auf den Grund gegangen, dann wird dem Besucher unter Anleitung erklärt, wie er das Problem selber beheben kann“, sagt Patriarca.

Das Konzept soll die Menschen zu mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit Alltagsgegenständen anregen. „Wir kaufen viel zu oft alles neu. Dabei ist es gar nicht so schwierig, Dinge selber zu reparieren, wenn man jemanden hat, der einem hilft“, sagt Taranenko. In Konkurrenz zu kommerziellen Firmen will der Asta dabei auf keinen Fall treten. So wird es auch nicht vorkommen, dass man ein kaputtes Gerät einfach abgeben und wieder abholen kann.

Für ihr Projekt benötigen die AStA-Verantwortlichen noch weitere freiwillige Helfer und Sachspenden in Form von Werkzeugen. „Derzeit haben wir mehrere Experten in Sachen Nähen, Holz, Elektro und Fahrradreparaturen bei uns. Gerne dürfen sich aber alle Interessierten bei uns melden“, sagt Patriarca. Das Repair-Café findet einmal im Monat statt, wobei sich die Standorte Krefeld und Mönchengladbach abwechseln. Nächster Termin: 6. Juli in der Hochschule Mönchengladbach.

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