Hilfe für Kinder aus Syrien

Der Kinderschutzbund baut sein Angebot in Abstimmung mit der Stadt weiter aus — und braucht Spenden.

Hilfe für Kinder aus Syrien
Foto: Kinderschutzbund

Krefeld. Sie haben in ihrem jungen Leben bereits Krieg, Tod und Flucht erlebt und für das Erlebte keine Worte. Erst recht nicht in einer für sie völlig fremden Sprache: Deutsch. Das soll sich ändern. Beim Kinderschutzbund startet am Donnerstag mit vier syrischen Mädchen ein neues kunsttherapeutisches Angebot für Flüchtlingskinder. „Wir sind für alle Kinder da, die in unser Stadt leben“, das betonen Vorsitzende Birgit August und Geschäftsführer Dietmar Siegert bei ihrer Jahres-Pressekonferenz.

„Die Kinder haben die Möglichkeit, ihre Erlebnisse in unserem Atelier Regenbogen unter Leitung der Künstlerin und Kunsttherapeutin Katrin Petri kreativ zu verarbeiten“, erzählt Siegert. Das Atelier ist untergebracht im Zentrum für Frühe Hilfen an der Friedrich-Ebert-Straße. Gemeinsam mit dem Sozialdienst katholischer Frauen hat sich der Kinderschutzbund schon sehr früh dem Thema Frühe Hilfen gewidmet und bietet deshalb jungen Familien oder jungen alleinerziehenden Müttern so früh wie möglich Rat und Hilfe an.

Zu diesen Angeboten zählen seit neun Jahren die Baby-Willkommenstasche, die Schreibaby-Sprechstunde wie auch seit einigen Jahren „welcome — praktische Hilfe nach der Geburt“. „Bei vielen dieser Angebote ist der Kinderschutzbund Vorreiter gewesen und ist auch finanziell in Vorleistung getreten“, erinnert Siegert. Ohne die Spendenbereitschaft zahlreicher Krefelder wäre das laut August nicht möglich gewesen.

Der derzeitige Flüchtlingsstrom stellt auch den Kinderschutzbund vor weitere Herausforderungen. „Wir werden bei den Frühen Hilfen die Stundenzahl der Familienhebamme anheben und für Flüchtlingsfamilien zur Verfügung stellen“, sagt Siegert. In Kooperation mit dem SkF ist ein mobiles Angebot geplant. Die Familienhebamme wird zu den Flüchtlingsfrauen in die Einrichtungen kommen und Beratung und Hilfe anbieten.

Sprache ist der Schlüssel zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Der Kinderschutzbund hat das früh erkannt und bietet seit 1988 bereits Schulaufgabenhilfe an. Zunächst in der Grundschule Felbelstraße, inzwischen im Rahmen der Offenen Ganztagsschule in vier Einrichtungen in Krefeld. „Nächstes Jahr übernehmen wir voraussichtlich als Träger als fünfte Offene Ganztagsschule Horkesgath“, berichtet August.

Mit Blick auf die Flüchtlingskinder in Krefeld baut der Kinderschutzbund die Sprachförderung im Grundschulbereich weiter aus. 13 Kinder sind zur Zeit an der Felbelstraße in den Offenen Ganztag integriert. Über Spiele wie Memory, Bilder, Lieder und Gespräche lernen die Mädchen und Jungen laut August sehr schnell die deutsche Sprache, um dem Unterricht am Vormittag besser folgen zu können. „Für all diese Angebote benötigen wir Spenden“, wirbt August um Unterstützung.

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