Medizin Herzerkrankungen sind in Krefeld Todesursache Nummer eins

Krefeld · Trotz Verbesserungen ist jeder dritte Tote im Jahr 2017 wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestorben. Krebs ist zweithäufigste Ursache.

896 Menschen sind im Jahr 2017 in Krefeld an Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestorben. Das geht aus aktuellen zahlen des Statistischen Landesamts NRW hervor. Damit ist jeder Dritte (32,4 Prozent) an einer Erkrankung dieser Art gestorben, teilt die Krankenkasse IKK classic mit. „Damit sind die Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiterhin die Todesursache Nummer eins in Krefeld“, so Michael Lobscheid von der IKK classic. Zweithäufigste Todesursache waren mit 25,1 Prozent Krebserkrankungen, gefolgt von Krankheiten des Atmungssystems mit 7,5 Prozent.

Die häufigste Herz-Kreislauf-Erkrankung ist die koronare Herzkrankheit, bei der es durch Verengung der Kranzgefäße zu einer mangelnden Durchblutung des Herzens kommt. Im schlimmsten Fall führt sie zum Herzinfarkt. Auf dem zweiten Platz folgt die Herzschwäche, die oft eine Folge anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzklappen-Erkrankungen oder Herzrhythmusstörungen ist. „Ein großer Teil dieser Erkrankungen lässt sich dabei auf das persönliche Verhalten zurückführen, wenig Bewegung, Rauchen, zu hoher Alkoholkonsum und Übergewicht sind hierbei die wichtigsten Faktoren“, so Michael Lobscheid.

Allerdings stirbt ein immer kleinerer Anteil von Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 2006 waren sie noch für 41,2 Prozent aller Todesfälle in Krefeld verantwortlich. „Hier zeigen sich ganz klar die positiven Effekte des medizinischen Fortschritts der letzten Jahrzehnte. So ist beispielsweise in Deutschland die Sterblichkeit nach einem Herzinfarkt von 1990 bis 2014 um 44,8 Prozent gesunken“, so Lobscheid. „In den vergangenen zehn Jahren erhöhte sich dadurch auch die Lebenserwartung bei Jungen um mehr als zwei Jahre, bei Mädchen um anderthalb Jahre. Auch für ältere Menschen nimmt die Lebenserwartung weiter zu. 65-jährige Männer haben statistisch gesehen noch knapp 18 Jahre vor sich, gleichaltrige Frauen sogar noch fast 21 Lebensjahre.“

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