Herren- und Damenmodegeschäft : Sør schließt seine Filialen in Krefeld
Krefeld Der Ostwall verliert den nächsten gehobenen Herrenausstatter, der Krefeld in Gänze den Rücken kehrt. Damit wandelt sich der einstige Einkaufs-Boulevard immer stärker zum Ärzte- und Dienstleister-Standort.
Einer der letzten hochwertigen Herren- und Damenausstatter verlässt nicht nur den Ostwall, sondern auch Krefeld. Sør schließt zum Ende Juli seine Herren- und Damen-Filialen an der Marktstraße, direkt daneben gibt auch das CD-Musikgeschäft Sym-Phon zum Juli auf, wie berichtet.
Während in das Ladenlokal von Sym-Phon am Anfang der früheren Acht-Passage laut Informationen unserer Redaktion ein Dienstleister einziehen soll und somit die einstige Einkaufs-Prachtstraße immer stärker den Wandel zur Ärzte- und Dienstleistungsmeile vollzieht, gibt es für die Räume von Sør noch keine Aussage zu einer neuen Nutzung.
So ganz überraschend ist die Schließung der Filialen des in vierter Genartion geführten Modeunternehmens aus Oelde jedoch nicht. Es kämpfte schon vor der Corona-Krise mit Verlusten in Millionenhöhe und hatte im Februar beim Amtsgericht Münster einen Antrag auf ein Insolvenzplanverfahren in Eigenverantwortung gestellt. Die für eine Sanierung notwendigen Umsätze blieben durch den Lockdown seit März jedoch aus. „Der Gläubigerausschuss hat deshalb beschlossen, 18 seiner 57 Adressen zu schließen“, zitiert die Branchenzeitung Textilwirtschaft aus dem Newsletter der Belegschaft. Dazu zählen: der Man-Store auf Norderney, beide Krefelder Standorte, das Outlet Koblenz, Sylt (Woman), AEZ Hamburg, Ulm, Stuttgart, Flughafen Köln, Hannover (Rathenaustraße), Nürnberg, Mannheim, Flughafen Hamburg (Woman) und Trier. In Bremen, Garmisch-Partenkirchen, Wiesbaden und Oldenburg werden die Standore zusammengelegt. Für Krefeld ist das keine Option gewesen.