Parkraumkonzept Handel fordert mehr Parkplätze für die Innenstadt

Verband reagiert mit detalliertem Fragenkatalog auf die Studie zu neuem City-Konzept.

So ist der Parkraum der Innenstadt aufgeteilt.

So ist der Parkraum der Innenstadt aufgeteilt.

Foto: WZ-Grafik

Krefeld. Wenn es ums Parken in Innenstädten geht, geht es auch um angeborene Reflexe. So dauert es nicht lange, bis der Handelsverband Krefeld-Kempen-Viersen auf das neue „Parkraumkonzept“ für die Krefelder City reagiert, bevor die Studie der Ingenieurgesellschaft in die politische Diskussion geht. Als Interessenvertretung des Handels liegt der Fokus auf der Erhaltung respektive Ausweitung von Parkraum. Das neue „Parkraumkonzept“ aus Sicht des Handelverbands: im Prinzip ein guter Vorschlag, aber an diversen Stellen nicht detailliert genug betrachtet.

So fürchtet der Verband etwa, dass der in der Studie zugrunde gelegte Parkzeitraum von 8 bis 18 Uhr nur einen Langzeitdurchschnitt abbilden könne und daher die Gefahr von Fehlinterpretationen berge. Eine stundenweise Auswertung müsse her. Zudem ficht der Verband das Ergebnis des Büros an, dass innerhalb des Rings insgesamt ausreichend Parkraum vorhanden sei. Für eine solche Feststellung sei der Betrachtungsraum zu groß. Es könne nicht beurteilt werden, ob jeder Suchende in der Nähe seines Ziels einen Parkplatz bekomme.

Nebenbei: „Die Bewertung der Parkmöglichkeiten im öffentlichen Raum wird zu 65 Prozent mit ausreichend oder mangelhaft bewertet.“ Und für den öffentlichen Raum stünden auch nur 8000 Parkplätze zur Verfügung, nicht wie in der Studie behauptet 10 000.

Weiter erkennt der Verband im Gegensatz zur Studie eine Überlastung der Parkhäuser und der bewirtschafteten Parkplätze in stärker frequenten Zeiten. Einer vollständigen Parkraumbewirtschaftung im Kernbereich stimme man zwar zu, doch die avisierte Gebühr von zwei Euro pro Stunde sei wesentlich zu hoch. Vorschlag des Verbandes: 50 Cent pro 20 Minuten Parkzeit. Darüber hinaus mahnt der Handelsverband generell einen Mehrbedarf an Stellflächen an. Bedingt zum Beispiel durch das erklärte Ziel, mehr Wohnraum in der City schaffen zu wollen.

Oder in Bezug auf eine Ausweitung der Verkaufsfläche im Schwanenmarkt und auf die Eröffnung des Geschäftshauses Ostwall/Ostwallpassage. Hinzu komme, dass man die weniger gut ausgelasteten Parkhäuser unter dem Rathaus und am Kino eigentlich nicht auf die Habenseite schreiben dürfe, da die Entfernung „zu den Einkaufsbereichen in der Innenstadt zu weit“ sei und „von den Kunden nicht akzeptiert“ werde.

Abschließend stellt der Handelsverband noch einige Fragen: Etwa nach der künftigen Gebührenempfehlungen für städtische Parkhäuser in Beziehung zu der für private. Oder nach Ideen für Angebote für Berufspendler oder zum Ausbau von Quartiersgaragen. Die Debatte um das neue Konzept „Parkraum Innenstadt Krefeld“ hat gerade erst begonnen.

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