Halbjahresbilanz: Zoll leitet 2028 Verfahren ein

Industriegewerkschaft Bau sieht Handlungsbedarf.

Krefeld. Lohndumping und illegale Beschäftigung sind keine Kavaliersdelikte: Der Bezirksverband der Industriegewerkschaft Bau (IG Bau) in Düsseldorf hat dazu aufgerufen, den Kampf gegen „schwarze Schafe“ auf Baustellen und in der Gebäudereinigung der Region weiter zu intensivieren. Firmen, die keine Mindestlöhne zahlten und Arbeitgeber, die Sozialabgaben nicht abführten oder Steuern hinterzögen, dürften keine Chance mehr im heimischen Wettbewerb haben.

„Die Zahl von 2028 Ermittlungsverfahren, die das Hauptzollamt Krefeld im ersten Halbjahr wegen illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit eingeleitet hat, zeigt, dass der Sumpf der Schattenwirtschaft noch längst nicht trockengelegt ist. Dabei ist immer wieder der Bau betroffen, vor allem dort, wo ein undurchschaubares Geflecht von Sub-Sub-Firmen existiert. „Das Gleiche gilt für die Gebäudereinigung. Hier sind es vor allem Mindestlohnverstöße“, sagt Dieter Jasper, Vorsitzenden des Bezirksverbandes.

So verhängten die Fahnder der Finanzkontrolle Schwarzarbeit nach Angaben der IG Bau bis Ende Juni Bußgelder in Höhe von mehr als 300 000 Euro. Die Schadenssumme aus Strafverfahren lag in den ersten sechs Monaten bei knapp 13,2 Millionen Euro.

„Der Staat verliert durch illegale Beschäftigung, Schwarzarbeit und durch Missachtung von Mindestlöhnen riesige Summen an Sozialabgaben und Steuern. Die fehlenden Beiträge für die Arbeitslosenversicherung, die Krankenkassen, die Pflegeversicherung und die Rentenkasse treffen uns alle“, sagt Dieter Jasper.

Vor diesem Hintergrund sei es notwendig, den Kampf gegen die „schwarzen Schafe“ zu verstärken und die Finanzkontrolle Schwarzarbeit weiter aufzustocken.

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