Innenstadt Händler sind optimistisch

Die Ostwallbaustelle hat einige Geschäftsleute ihre Existenz gekostet. Jetzt setzen Stadt und Einzelhandel auf verbesserte Kommunikation.

Der Krefelder Einzelhandel schaut auf ein insgesamt positives Geschäftsjahr zurück.

Der Krefelder Einzelhandel schaut auf ein insgesamt positives Geschäftsjahr zurück.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Aufatmen bei den Einzelhändlern in der Innenstadt: Endlich ist die Riesenbaustelle am Ostwall weg und Straßenbahnen wie Busse machen die Geschäfte auch ohne Auto wieder erreichbar. „Der Umbau am Ostwall hat extrem an den Nerven der Händler gezerrt“, sagt Markus Ottersbach. Einige hat er sogar die Existenz gekostet. Der Geschäftsführer des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen Krefeld-Kempen-Viersen spricht angesichts des wieder offenen Ostwalls von begeisterten Händlern und SWK-Mitarbeitern. „Die Händler wollen diesen Schwung mitnehmen und gehen optimistisch ins neue Jahr.“

Daran ändern auch die noch offenen Baustellen der Projekte Ostwallpassage und Wohnstätte nichts. Sie werten laut Ottersbach die Innenstadt weiter auf. Einen Schub verspricht er sich von der Zusage von Oberbürgermeister Frank Meyer, die Kommunikationskultur zwischen Verwaltungsmitarbeitern und Geschäftsleuten zu verbessern. Beide Seiten sollen stets wissen, was wann, wo und wie in der City passiert. So soll der Aktivkreis Innenstadt künftig zweimal im Jahr tagen und erstmals auch Investoren und Immobilienvertreter einbinden. Zwischen diesen regelmäßigen Terminen soll „auf Zuruf, wenn’s klemmt“, ein spontaner, enger Austausch zwischen Verwaltung und Händlern stattfinden. Mit seinem Versprechen steht der OB nun in der Verantwortung, dass die neue Kultur angenommen und umgesetzt wird.

Im Rückblick aufs vergangene Jahr schauen Einzelhandel und Dienstleistungsgewerbe laut Ottersbach auf ein insgesamt positives Geschäftsjahr zurück. Das betreffe natürlich nicht alle Branchen und Händler gleichermaßen. Ein Spezialproblem sei der warme Winter für den Textileinzelhandel, der immerhin 15 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht und der auf seiner Winterware sitzengeblieben sei. Im Ausverkauf gebe es daher manches Schnäppchen. „Die Geschäftsentwicklung einer bestimmten Branche ist heute nicht mehr so einheitlich wie früher“, sagt Ottersbach. Das sei von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, unter anderem von Marketingmaßnahmen, die zur Kundenbindung beitragen. Eine Rolle spielen zudem Produktauswahl, Kundenservice, nicht zuletzt Information und Vertriebswege im Internet. „Gerade beim Internetauftritt besteht bei vielen Händlern Handlungsbedarf“, kritisiert der Verbandschef. Es sei nicht unbedingt notwendig, einen Online-Shop zu betreiben, aber ein Muss, im Internet mit Angeboten und Anzeigen zumindest vorzukommen.

Wer nicht selbst aktiv werden will, könne sich auch beim Online-Portal „Marktplatz Krefeld“ (www.krefeld-marktplatz.de) anmelden und als Händler beteiligen. Dort können Kunden Waren ansehen, online bestellen oder sich Lebensmittel frisch liefern lassen. Das Portal wird auch von der WZ unterstützt. Der Handelsverband hält Kontakt zu den Online-Medien und bietet dazu ab Frühjahr Seminare an.

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