GSAK warnt vor Selbstentzündung: Lithium-Akkus sind gefährlich

GSAK entsorgt die Lithiumbatterien in einem Pilotprojekt sachgerecht — Gefahr durch Selbstentzündung.

Krefeld. Jeder hat sie. Irgendwo. Lithium-Batterien stecken im Laptop, im PC, im Akkuschrauber, im Handy, im Modellboot oder am E-Bike. Sie sind leistungsstark, problemlos wieder aufladbar und langlebig. Und die Li-Akkus sind auf dem Vormarsch. Das Problem ist ihre Entsorgung.

Darum kümmert sich die Gesellschaft Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft (GSAK). Krefeld ist neben Duisburg und Münster eine von drei Kommunen in NRW, die an einem Pilotprojekt teilnehmen. Denn, so erklärt der städtische Umweltchef Helmut Döpcke, Li-Akkus „die nicht vollständig entladen oder beschädigt sind, können sich selbst entzünden und zur Gefahr werden.“ Das liege an der leicht entflammbaren organischen Elektronenflüssigkeit.

Dieser möglichen Gefährdung, erläutert Wilfried Gossen, Geschäftsführer der GSAK, möchte die Stiftung GRS (Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien) „mit einer Veränderung des Erfassungssystems, insbesondere bei den kommunalen Annahmestellen begegnen.“ Sie führe führt deshalb das Pilotprojekt mit einigen öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern durch. Die GSAK am Bruchweg in Linn betreibt die Schadstoffannahmestelle und ist durch Schulung zu einer qualifizierten Annahmestelle für Altbatterien geworden. In einem Pressegespräch betonen GSAK und Stadt, dass sich für den Verbraucher erst mal nichts ändert für die Entsorgung von Batterien. Die herkömmlichen Kraftspender können wie bisher in die grünen Sammelboxen deponiert werden, die es in vielen Läden gibt.

„Es kommen jetzt aber die ersten verbrauchten Lithiumbatterien von E-Bikes zurück“, erklärt Döpcke. Die passen aber nicht in die genormten Boxen.“ Man könne sie beim Händler zurücklassen, dieser aber sollte sie unbedingt fachgerecht bei der GSAK-Schadstoffannahmestelle entsorgen lassen.

Frank Krahnen, Chef der Abfallwirtschaft am Bruchweg, weist darauf hin, dass die Plus- und Minuspole solcher Akkus vor dem Transport überklebt werden sollen. Wie gefährlich die Entsorger-Profis die Batterien einschätzen, verdeutlicht Krahnen auf dem Betriebshof. Power-Akkus dürfen nur in einer Entfernung von mindestens 2,50 Meter von anderen Batterien gelagert werden. Für den Transport in die Entsorgungsfirma kommen sie einzeln in Spezial-Container aus Stahl, in denen sie von Sand oder einem Granulat umgeben verschlossen werden.

Bis 2020, so schätzt Helmut Döpcke, werde sich die Menge an Lithiumbatterien pro Jahr auf 16000 Tonnen erhöhen. In 170 000 Rücknahmestellen des GRB-Systems (verwandt mit dem Grünen-Punkt-System) in Deutschland wandern derzeit jährlich 1,5 Milliarden Batterien aller Art.

Die GSAK wird an drei Terminen über die Lithiumbatterien informieren: Dionysiusplatz, 4. November von 12.30 bis 14 Uhr, Fischeln, Marienplatz, 8. November 9.30 bis 11:30 Uhr und in Hüls, Auf dem Graben, 15. November von 9:30 bis 11:30 Uhr.

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