Veranstaltungswochenenende Grüntöne und Kunst geben den Ton an

Für Renate und Hermann Siems ist ihr Garten eine Oase im hektischen Alltag. 2016 hat das Ehepaar ihre Wohnung ebenfalls mit großen Garten auf der Reitanlage Kühnen aufgegeben und das Haus am Dahlerdyk 84 Schritt für Schritt in ein Refugium für den Ruhestand verwandelt.

Die Eheleute  Renate und Hermann Siems laden bei der Offenen Gartenpforte am Sonntag in ihren Garten ein.

Die Eheleute Renate und Hermann Siems laden bei der Offenen Gartenpforte am Sonntag in ihren Garten ein.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Einen Großteil ihrer Gehölze haben sie kurzerhand mitgenommen und neu komponiert. Ein Stück Heimat sozusagen umgepflanzt. Und Renate Siems hat im Keller des Hauses ihr Atelier eingerichtet, denn beide lieben nicht nur Kunstobjekte. Die Hausherrin erschafft selber Kunstwerke. Die können bei der „Offenen Gartenpforte“ an diesem Wochenende ebenso besichtigt werden, wie der Gartenraum mit seinen klaren Strukturen, verschiedenen Grüntönen und den darin arrangierten Kunstobjekten aus rötlichem Cortenstahl.

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Der Vorgarten mit alter, großer Magnolie, einigen Buchskugeln, kleinen Formgehölzen auf anthrazit-farbener Schotterfläche lässt auf den ersten Blick nicht vermuten, welche grüne Pracht sich hinter dem Haus eröffnet. „Früher hatten wir viele Stauden, heute viele Gehölze in verschiedenen Grüntönen und die Farbakzente kommen durch Hortensien in Beet und Kübel sowie Sommerblüher in den Gefäßen auf der Terrasse“, sagt Renate Siems. Die Terrasse erstreckt sich über die gesamte Länge des Hauses, ist teils überdacht und bietet mit einem großen Esstisch mit modernen Geflechtstühlen und – an der anderen Seite – mit einem Lounge-Bereich einladende Ruhebereiche, um von dort den ganzen Garten überblicken zu können.

„Der Garten war komplett zugewachsen, als wir das Haus übernommen haben“, erzählt Hermann Siems. Die darin stehenden Rhododendron noch kaum zu sehen. Die wurden kurzerhand vom Gärtner nach dem euen Gartenplan umgesetzt und ergänzt mit ihren Ahornbäumen, dem schönen Hartriegel, der jetzt den Hintergrund für die Holzbank am Ende des Grundstücks bildet – und „leider erst“, so Renate Siems, „zum zweiten Termin der Offenen Gartenpforte in voller Blüte stehen wird“. Am 4. Juni ebenso wie am 2. Juli (jeweils von 12 bis 18 Uhr) öffnet das Ehepaar ihr grünes Refugium für Besucher. „Das letzte Wochenende der Veranstaltungsreih nutzen wir, um uns selber andere Gärten anzuschauen.“ (am 23. und 24. September).

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Struktur geben dem Garten nicht nur die verschiedenen Sitzbereiche, Gehölze und die Sichtschutzhecken, sondern auch die Einfassungen der Beete aus Cortenstahl, der zwar eine rostige Patina besitzt, aber nicht weiter rostet. Nicht nur die Beeteinfassungen sind aus diesem Material. „Ich liebe rostige Sachen“, sagt Renate Siems, „das Material strömt für mich Wärme aus.“ Was sich zunächst so lapidar anhört, entpuppt sich beim genauen Hinschauen als Eisenkunst von Maarten Vaessen, einem belgischen Bildhauer, der Gartenstatuen und viele andere Kunstskulpturen bevorzugt aus Eisen formt und sie dann auf schwere, robuste Hartzholzsockel stellt. Die Eheleute Siems greifen das Material auch an anderen Stellen im Garten auf, beispielsweise für heckenhohe Wandelemente in der Eibenhecke und bei dem modernen Brunnenelement mit großen Steinen, wo aus dem flachen Auslauf kontinuierlich das Wasser fließt. Wasser ist ein unverzichtbares Element auch in einem Stadtgarten.

Als Hermann Siems zuletzt einkaufen ging, empfahl sein Frau ihm humorvoll, doch Puderzucker mitzubringen. Und der lacht bei ihrer folgenden Erläuterung: „Für den Rasen. Den hat mein Mann als neues Hobby entdeckt.“ Das erklärt, wieso der auch so dicht und saftig grün aussieht. Nicht wegen möglichen Puderzuckers. Der Rasen wird gedüngt alle vier Wochen mit kleiner Menge anstatt einmal in hoher Dosierung und alle zwei Tage gemäht. Den anfänglich genutzten Mähroboter hat Hermann Siems abgeschafft. „Der verteilt alles auf der Rasenfläche – auch das Unkraut, das dann an immer mehr Stellen sprießt.“ Auch die nachtaktiven Igel freut das, die nicht Gefahr laufen, tagsüber im Schlaf schwer verletz zu werden.

Außerdem wird der Rasen zwei- bis dreimal im Jahr belüftet, nicht vertikutiert; und jedes Frühjahr erfolgt eine Bodenanalyse. „Dann weiß ich genau, was der Rasen braucht“, sagt Hermann Siems und muss im gleichen Atemzug selber über sich wegen dieser Perfektion lachen.

Beide freuen sich an diesem Sonntag schon auf interessierte Besucher, denen sie nicht nur Kaffee und Kuchen anbieten wollen, sondern auch Tipps und Kniffe für den Garten. Und Bilder der Künstlerin Renate Siems, abstrakt in Misch- und Spachteltechnik, gibt es dann im Garten auch zu sehen.

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