Die Krefelder Grünen stellen ihr Wahlprogramm vor „Moment, da ruft Herr Horster an“

Krefeld · Wenn man sich mit den Grünen zu einem Gespräch über ihr Wahlprogramm trifft, ist ja wohl klar, wo das passiert. Draußen, bei 33 Grad im Schatten. Das Fläschchen Wasser gibt es gratis dazu. Bewässerung liegt der Partei, die sich auch für den Kommunalwahlkampf 2020 wieder viel Natur auf die Fahne geschrieben hat, ja auch am Herzen.

 Die Grünen-Kreisvorsitzenden Karsten Ludwig (v.l.) und Eva Malecha-Konietz, Fraktionschefin Heidi Matthias und OB-Kandidat Thorsten Hansen.

Die Grünen-Kreisvorsitzenden Karsten Ludwig (v.l.) und Eva Malecha-Konietz, Fraktionschefin Heidi Matthias und OB-Kandidat Thorsten Hansen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

OB-Kandidat Thorsten Hansen, Fraktionschefin Heidi Matthias und die Kreisvorsitzenden Eva Malecha-Konietz und Karsten Ludwig haben aus ihrem 38 Seiten umfassenden Wahlprogramm die wichtigsten Punkte rausgegriffen. Immerhin bleiben dreieinhalb DIN A4-Seiten übrig. Ganz voran – wie sollte das anders sein – stehen die Themenfelder: Klimaschutz, Natur, Umwelt, Landwirtschaft. Für die Idee „eines grünen Krefelds“ wollen sie werben. Ökologischer soll es werden – auf den Dächern, an den Fassaden und auf Krefelds „grauen Plätzen“. „Moment, da ruft Herr Horster vom Kommunalbetrieb an“, lächelt Heidi Matthias verschmitzt mit dem Handy in der Hand. Klar, Politiker haben niemals Pause. Schon gar nicht während einer eigens anberaumten Pressekonferenz. „Es tut mir leid, aber da musste ich ran.“ Natürlich, Sie sitzen ja auch im Schatten, liebe Frau Matthias. Aber der Anruf hat seine Wirkung nicht verfehlt. „Wir wollen nämlich jetzt schnell noch dafür sorgen, dass die Voraussetzungen geschaffen werden, damit am Joseph-Beuys-Platz zukünftig doch noch ein paar Bäume gepflanzt werden können.“ Heute für morgen sorgen.

Doch da soll noch mehr gehen. Auch deshalb hat man sich auf der Liste für die Ratswahl mit Björna Althoff und David Adelmann zwei parteilose Kandidaten gesetzt. Die beiden haben immerhin bei einer großen Fridays-for-Future-Demo schon mal 6000 Leute durch die Krefelder Innenstadt gelotst und zuletzt erst einen Radweg auf der St.-Anton-Straße geschaffen, von dem selbst die Krefelder Polizei beeindruckt war. „Die Fahrradinfrastruktur muss definitiv besser werden in Krefeld. Wir wollen eine Mobilitätswende“, sagt Thorsten Hansen. Als Feind der Autofahrer wollen sich die Grünen nicht verstanden wissen. Die Vierräder sollen aber gefälligst bald vornehmlich auf den Ringen fahren, um von „Hüls nach Fischeln“ zu kommen.

Wer das Programm der Grünen lesen will, findet dies unter:

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