Gesetz macht keine Haltung

Das Kopftuch als religiöses Symbol und als Zeichen von Unterdrückung wird immer wieder diskutiert — und das zu Recht. Niemand sollte dazu gezwungen werden, etwas zu tragen, das ihm widerstrebt. Aber, und auch das zeigt die die aktuelle Diskussion: So einfach ist es nicht.

Ein Kommentar von Christiane Kathrin Dase.

Ein Kommentar von Christiane Kathrin Dase.

Foto: Andreas Bischof

Ein Verbot wäre doch letztlich nur plakativ — und ändert mitnichten die Haltung derjenigen Familien, die ihre kleinen Töchter heute mit Kopftuch in die Schule oder Kita schicken.

Schlimmer noch: Betroffene Mädchen könnten unter familiären Druck geraten, wenn ein Gesetz es ihnen verbietet, mit Kopftuch in die Schule zu gehen.

Keine Frage: Natürlich sollte man von muslimischen Familien erwarten können, ihre Töchter selbst entscheiden zu lassen, ob sie — aus Glaubens- oder anderen Gründen — ein Kopftuch tragen, oder nicht. Egal wie alt sie sind. Wie schön wäre es, wenn das selbstverständlich wäre. Genauso liberal sollte man damit umgehen, wenn sich eine Frau aus freien Stücken dazu entscheidet, Kopftuch zu tragen. Ein Verbot bedient am Ende nur Vorurteile.

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