WZ-Serie Generationendialog: Aus Krefeld in die weite Welt (mit Video)

Krefeld hautnah: Im dritten Teil des Generationendialogs der WZ treffen die Krefelderinnen Edith Platen und Sonja Feuker aufeinander.

WZ-Serie: Generationendialog: Aus Krefeld in die weite Welt (mit Video)
Foto: R. Meincke

Edith Platen kennt „ihr“ Krefeld von früher noch ganz genau. Sie vermisst in der heutigen Zeit das „Urgemütliche in Krefeld“. Die Seniorin ist Jahrgang 1927 und findet: „Heute kommen in Krefeld verschiedene Welten zusammen. Das ist nicht mehr mein Krefeld. Es war immer ein miteinander, wie alle aus einem Stall.“ Im Rahmen des WZ-Generationendialogs sprechen sie und Sonja Feuker (Jahrgang 1996) über ihren Bezirk — den Stadtteil Mitte — sowie über ihre Erfahrungen, Erinnerungen und Erwartungen. Um den Dialog ins Rollen zu bringen, hat Moderatorin Karin Meincke die Eingangsfrage „Denke ich an Krefeld-Hüls, erinnere ich mich an . . .“ an Edith Platen gestellt.

Nun muss die junge Generation eine Antwort auf „Wenn ich an Krefeld denke, dann wünsche ich mir . . .“ finden. Sonja Feuker, angehende Bankkauffrau, wünscht sich, dass die jungen Leute auch in Krefeld bleiben würden. „Es hängt keiner an Krefeld. Wir haben keine Verbundenheit. Die Freundschaften aus der Schulzeit gehen verloren. Ich habe dagegen habe eine große Verbundenheit und komme immer wieder zurück.“ Ebenso vermisst sie das Studentenflair in der Stadt.

Platen war als Buchhalterin in der Firma ihres Vaters tätig: „Wir hatten ein Fuhrwerksunternehmen und haben viel befördert.“ An Begebenheiten in kalten Wintermonaten erinnert sie sich gerne: „Wenn es in der kalten Jahreszeit viel Eis auf den Straßen gab, warteten alle auf das blau schimmernde Streusalz, das wir brachten. Wenn das Salz kam, habe es bald geheißen: Es ist die „Schlacht am Blauen Berge“, denn alle wollten etwas.“

Für Sonja Feuker sind das Geschichten wie aus einer anderen Welt. Die Seniorin sagt dazu: „Was wir erlebt haben, muss nicht verloren gehen.“ Und zu den Aussagen der Jüngeren: „Die Krefelder wollten schon immer raus in die Welt. Auch als Studenten. Danach wollen sie in einer anderen Stadt einen anderen Beruf ausüben, als die Eltern. Insgesamt sind wir eine kleine Stadt geblieben, obwohl wir uns Großstadt schimpfen.“

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