Gellep-Stratum sucht die Post
Nachdem die alte Filiale im Stadtteil geschlossen wurde, läuft die Suche nach Ersatz erfolglos. Sicherheitsbedenken sprechen laut Stadt gegen Container auf Feuerwehrgelände.
Gellep-Stratum. Wer in Gellep-Stratum ein Paket aufgeben, ein Einschreiben abschicken oder einfach nur eine Briefmarke kaufen möchte, muss dafür einige Kilometer in Kauf nehmen — und zwar über die Stadtteilgrenzen hinaus, nach Linn oder Lank. Seit nunmehr zwei Jahren gibt es in Gellep-Stratum keine Postfiliale mehr. Klaus Jagusch, dem ehemaligen Vorsitzenden des Bürgervereins, stinkt das gewaltig. „Auch nicht zugestellte Pakete können nur bei Postfilialen in anderen Stadtteilen und erst am nächsten Werktag abgeholt werden. Das bringt zusätzlichen Verkehr mit Umweltbelastung oder umständliche Wege mit Bus und Bahn mit sich“, ärgert er sich. „Es gibt nicht mal einen Briefmarkenautomaten.“ Gerade für ältere, nicht mehr mobile Einwohner sei das „in einem zunehmend vergreisenden Stadtteil“ ein echtes Problem.
Klaus Jagusch, Bürger
Seit zwei Jahren ist Jagusch auf der Suche nach Ersatz. Nachdem der geschulte Mitarbeiter des Angelsportgeschäfts an der Lanker Straße gekündigt habe und danach kein Mitarbeiter mehr dazu bereit gewesen sei, die zusätzlichen Postdienste zu erledigen, sei er selbst „losgezogen durch die Gemeinde, aber niemand wollte sein Ladenlokal für diesen Zweck vermieten“, erzählt Jagusch.
Auch die Deutsche Post habe sich bemüht, eine Lösung für Gellep-Stratum zu finden. „Eine Container-Lösung auf dem leer stehenden Schulhof an der Legionstraße wurde aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen vom grünen Tisch her abgelehnt“, moniert der Anwohner. Die Stadt argumentiere „immer wieder mit Sicherheitsbedenken, mit Behinderungen der Freiwilligen Feuerwehr“, deren Gerätehaus an den Schulhof grenzt.