Geldsegen für Südbahnhof

Werkhaus: Seit Dienstag wird das Denkmal an der Saumstraße zum Kulturzentrum umgebaut. Mit Fördergeldern kann in den Räumen des spanischen Vereins auch eine Kneipe entstehen.

Krefeld. Die Begriffe Integration oder Migration mag Georg Dammer überhaupt nicht. Wenn der Chef des Werkhauses vom Projekt Südbahnhof berichtet, dann spricht er von "Zentrum für interkulturelle Kulturarbeit". Das Konjunkturpaket, aus dem das Werkhaus 250000 Euro erhalten wird, sorgt dabei für zusätzlichen Schwung, der noch vor zwei Monaten nicht ansatzweise erahnt worden ist. "Wir können durch das Konjunkturpaket die beiden Bauabschnitte direkt hintereinander umsetzen", erklärt Dammer.

Will heißen: Neben der Sanierung der Eingangshalle und der Ateliers, die sich im Gebäudeteil rechts befinden (dafür stehen 280000 Euro im Haushalt 2009, kann das Werkhaus auch die ehemaligen Räume des spanischen Vereins für gastronomische Zwecke umbauen. Sie befinden sich im Komplex links.

Demnach stehen für das interkulturelle Zentrum, in dem sowohl kulturelle als auch integrale Arbeit stattfinden wird, 530000 Euro zur Verfügung. "Größerer Luxus ist damit allerdings nicht möglich", sagt Architekt Stephan Kuller bei einem Rundgang durch den Südbahnhof. Kuller hat die Pläne mit seinem Kompagnon Ulrich Goertz erstellt.

Grund für die hohen Kosten sind die aufwändigen Instandhaltungsarbeiten, die durch den jahrelangen Leerstand entstanden sind. "Das Gebäude wurde 1995 saniert. Seitdem ist hier wenig passiert", sagt der Architekt.

Viele Wände sind feucht, es gibt so gut wie keine Wand ohne Schimmel, die Fenster sind teilweise undicht. "Das Kulturzentrum wird nicht top, aber es wird nutzbar und instand gesetzt", sagt Kuller. Bei den ersten Arbeiten, die Dienstagmorgen begonnen haben, werden die Elektrik erneuert, der Brandschutz gewährleistet, Wände und Böden werden saniert. Angerückt sind elf junge Menschen, die von der Arbeitsagentur im Rahmen einer Wiedereingliederung entsendet worden sind.

In den Räumen des ehemaligen spanischen Vereins werden zwei multifunktional nutzbare Räume mit kleiner Bühne, eine kleine Küche und eine Theke. "Es wird keine dauerhafte Gastronomie wie zum Beispiel die Kulisse in der Fabrik Heeder geben", erklärt Stephan Kuller. Dafür wären noch höhere Investitionen nötig, zum Beispiel an der Lüftung, den Toiletten oder dem Brandschutz. Nicht hergerichtet kann deshalb auch der Tunnel, er wird aber gereinigt.

Ein Lob von Georg Dammer und Stephan Kuller erhalten der Denkmalschutz und die Feuerwehr, die bei den intensiven Gesprächen in den vergangenen Wochen voll mitgezogen sind und den Beginn der Bauarbeiten am Dienstag möglich gemacht haben.

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